100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
Nashorn-Wilderei nimmt drastisch zu

Wien, 6.6.07 – Seit 2000 hat die Wilderei von Nashörnern in Staaten des südlichen Afrika so stark zugenommen, dass die Bestände bedroht sind. Dies ist das Ergebnis einer Studie in acht afrikanischen Staaten, die von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm von WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, durchgeführt und heute auf der Weltartenschutzkonferenz CITES in Den Haag vorgestellt wurde. Demnach ist das illegale Töten von Nashörnern besonders in Simbabwe und der Demokratischen Republik Kongo ein enormes Problem: Zwischen 2003 und 2005 wurden dort 60 Prozent der Nashornbestände für den illegalen Handel getötet. Das Horn der Tiere wird vor allem nach Asien und den Mittleren Osten verkauft.
„Insgesamt nehmen die afrikanischen Nashornbestände zwar zu“, erläutert WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl. „Aber wenn, wie in Simbabwe, die Wilderei für zwei Drittel aller toten Nashörner verantwortlich ist, werden die Bestände über kurz oder lang zusammenbrechen.“ Simbabwe und die Demokratische Republik Kongo sind Schlusslicht in Afrika beim Aufspüren von illegal gehandeltem Nashorn. Zwischen 2000 und 2005 wurden im Kongo 13 Prozent, in Simbabwe sogar nur 8 Prozent der Hörner von gewilderten Tieren durch die Behörden aufgespürt. Zum Vergleich: Die Aufklärungsrate in Gesamt-Afrika liegt bei 42 Prozent.
Nashorn wird vor allem nach Asien als Bestandteil traditioneller Medizin und als Material für Säbelgriffe in den Mittleren Osten, besonders in den Jemen verkauft. Seit 2000 hat der illegale Nashorn-Handel in diesen Regionen deutlich angezogen. „Das passt zu unseren Analysen“, sagt WWF-Expertin Jahrl. „Die Wilderer in den südafrikanischen Staaten sind immer besser organisiert und haben vielfach kriminelle Netzwerke gebildet.“
Dass die Wilderei erfolgreich bekämpft werden kann, machen beispielsweise Swasiland und Namibia vor: Durch staatliche Kontrollen und gute Zusammenarbeit mit Nachbarstaaten haben beide Länder es geschafft, ihre Nashornbestände vor Wilderern zu schützen. Der WWF und TRAFFIC fordern die Nashorn-Staaten dazu auf, sich ernsthaft mit dem Problem auseinanderzusetzen und ihre Behörden so auszustatten, dass sie den Kampf gegen Wilderer aufnehmen können.
Weitere Informationen:
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, tel. (01)48817- 210.
Der WWF dankt dem Lebensministerium für die Unterstützung seiner CITES-Arbeit.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.