Größte Unternehmen Österreichs setzen schon freiwillig auf europäische Standards für Nachhaltigkeitsberichte – WWF fordert Ende der EU-Deregulierungsagenda bei Green Deal Gesetzen
WWF: Mysteriöser Tod eines Iberischen Luchses !

Wien, 8. April 2008 – Der Tod eines Iberischen Luchses im Doñana-Nationalpark in Südwestspanien erschüttert die Artenschützer des WWF und gibt zudem Rätsel auf: Das zwei Jahre alte Männchen starb, obwohl der Park überwacht wird und das Tier zum besseren Schutz einen Peilsender trug. Der WWF vermutet gemäß inoffizieller Informationen, dass sich der Luchs in einer Falle, die offenbar für ein Umsiedelungsprojekt dienen sollte, gefangen hatte und darin verendet war. Derzeit versuchen die Artenschützer die genaueren Umstände herauszufinden, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu verhindern. Mit diesem Tier starb nach Angaben des WWF Spanien nicht nur einer der letzten 150 Iberischen Luchse weltweit, sondern auch das einzig verbliebene männliche Exemplar im Süden des Nationalparks.
"Angesichts der äußerst prekären Lage der Iberischen Luchse schmerzt uns der Verlust jedes einzelnen Tieres", erklärt Jutta Jahrl, Artenschutzexpertin des WWF Österreich. "Wenn wir in einer Region das letzte zeugungsfähige Männchen verlieren, kann dies das baldige Aus für eine ganze Population bedeuten." Dieser Todesfall ist bereits der zweite unter den Iberischen Luchsen im heurigen Jahr. Der WWF fordert die andalusische Regierung nun zur Aufklärung dieses Falles und zu einem sofortigen Notfallplan zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Katzen auf. Nur ein besseres Management in den Verbreitungsgebieten der bedrohten Wildkatze kann tragische Zwischenfälle wie diesen verhindern.
Die Iberischen Luchse (auch: Pardelluchse) gelten als die seltensten Wildkatzen der Welt: Nur etwa 150 Tiere haben in zwei spanischen Regionen – im Doñana Nationalpark an der Südküste des Landes und in Zentralspanien – überlebt. Vor zehn Jahren waren es nach WWF-Schätzungen noch fast fünfmal so viele. Ob die scheuen Katzen überleben werden, hängt davon ab, ob es gelingt ihren Lebensraum dauerhaft zu schützen. Die Luchse bevorzugen abwechslungsreiche Landschaften mit Büschen, Waldflächen und offenem Gelände. Da Straßen und Bahntrassen ihre Reviere mehr und mehr zerstückeln, wird es für die Luchse zunehmend schwieriger, gefahrlos zu wandern und Fortpflanzungspartner zu finden. Vor allem viele Jungtiere sterben bei Kollisionen mit Fahrzeugen.
Auf der Roten Liste werden die Iberischen Luchse als vom Aussterben bedroht geführt. Der WWF befürchtet, dass die Art in wenigen Jahrzehnten aussterben wird, wenn effiziente Schutzmaßnahmen für den Erhalt ihres Lebensraums weiterhin ausbleiben und derartige Managementfehler nicht verhindert werden.
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250 Jutta Jahrl, WWF Artenschutzexpertin, Tel. 0676/83 488 264
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hunderte Biber auf der Abschussliste – WWF fordert sofortigen Tötungs-Stopp
WWF-Auswertung: Derzeit bis zu 713 Tiere zum Abschuss freigegeben – Naturschutzorganisation startet Petition und fordert nachhaltige Lösungen statt Tötungs-Politik
Makrelen-Bestände vor dem Kollaps – WWF fordert Ende der Überfischung
Makrelen im Nordostatlantik dramatisch überfischt – WWF fordert strengere Fangquoten, um ökologische und wirtschaftliche Katastrophe zu verhindern
EU-Umweltbericht: WWF fordert mehr Naturschutz statt Deregulierung
Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in keinem günstigen Zustand – WWF fordert Naturschutz-Offensive und Ende der Deregulierungsagenda bei Umwelt- und Naturschutzgesetzen
Lobautunnel: WWF kritisiert Bauankündigung als “milliardenschweren Irrweg”
Kilometerlanger Tunnel unter dem Nationalpark konterkariert Klima- und Umweltziele – WWF fordert Fokus auf öffentlichen Verkehr und flächensparende Raumplanung
WWF kritisiert geplante Biber-Tötungen in Oberösterreich
Naturschutzorganisation warnt vor gefährlichem Irrweg auf Kosten einer streng geschützten Art – Biber hilft uns gegen die Folgen der Klimakrise und schafft wertvolle Lebensräume
WWF-Erfolg: Neue Teiche für mehr Artenvielfalt
Zwei neue Teiche im Inntal sollen seltenen Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke ein sicheres Zuhause bieten.
WWF-Erfolg: Hoffnung für Chinas Tiger
Wildtierkameras zeigen: 4 junge Amur-Tiger streifen durch die Wälder im Nordosten Chinas. Es ist ein Hoffnungsschimmer für die Rückkehr der Tiger in eine Region, die sie fast verloren hatte.
NoVA-Befreiung: WWF warnt vor Rückschritt im Klimaschutz
Abbau umweltschädlicher Subventionen überfällig – Neue Privilegien sabotieren Klimaziele