Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: Neuer Highway für 450 sibirische Tiger von Russland nach China
Wien/Moskau, 9. 11. 2012 – Die russische Regierung hat auf Betreiben des WWF einen neuen Schutzkorridor für 450 sibirische Tiger eingerichtet, damit sie im russisch-chinesischen Grenzgebiet wandern können. Somit kommt Moskau seinen Verpflichtungen nach, die auf dem Tigergipfel 2010 versprochen wurden. Der Sredneussuriisky-Schutzkorridor in der Provinz Primorje wird das russische Sikhote-Alin- Gebiet mit dem chinesischen Wandashan-Gebirge verbinden. In beiden Regionen kommt der sibirische oder Amur-Tiger vor. „Tiger interessieren sich nicht für Nationalstaatsgrenzen. Der Mensch muss dafür sorgen, dass Wanderrouten erhalten bleiben und der genetische Austausch zwischen Vorkommen in unterschiedlichen Ländern möglich bleibt“, erklärt Markus Radday, WWF-Referent für den Russischen Fernen Osten. Die Wälder innerhalb des neuen Schutzkorridors waren bis vor kurzem von einer Holzfirma bedroht, die bereits Konzessionen für Waldeinschlag hatte. Wäre der Wald abgeholzt worden, hätte das die Isolation der Tigerbestände in Russland und China bedeutet. Das hätte eine genetische Verarmung mit sich gebracht, so der WWF.
„Der von staatlicher Seite offiziell bestätigte Schutzstatus für Sredneussuriisky ist ein großer Erfolg für die Tigerschutzbemühungen des WWF“, freut sich WWF-Experte Radday. „Die Maßnahme ist ein weiterer wichtiger Schritt um eine zukunftsfähige und genetisch vielfältige Population an Amur-Tigern zu erhalten.“ Derzeit gibt es in der Region nach WWF-Schätzungen rund 450 Exemplare.
Das „Sredneussuriisky Wildlife Refuge“ umfasst 72.700 Hektar. Es liegt vor allem innerhalb der Grenzen des Bikinsky-Bezirks in der Provinz Primorje. Die Ausweisung als Schutzkorridor kommt dabei nicht nur den Tigern zugute. So dient etwa der südliche Teil des Gebietes den gefährdeten Orientalischen Weißstörchen als Brut- und Nistplatz.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
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