Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
BM Berlakovich muss mit gefülltem Geldkoffer nach Doha fahren
Wien, 23. November 2012 – Vor der am Montag beginnenden UN-Weltklimakonferenz in Doha/Katar fordern die Organisationen der Österreichischen Allianz für Klimagerechtigkeit Bundesminister Nikolaus Berlakovich auf, nach Doha einen gut gefüllten Geldkoffer mitzubringen. „Unabhängig vom Verteilungsschlüssel unter den EU-Staaten muss der ‚Klimasünder‘ Österreich mindestens 80 Millionen Euro jährlich für den internationalen Klimaschutz und die Bewältigung der globalen Folgen des Klimawandels auf den Tisch legen“, so die 23 österreichischen Entwicklungshilfe-, Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen. Zur Allianz für Klimagerechtigkeit gehören Organisationen wie GLOBAL 2000, WWF, CARE, das Rote Kreuz und die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.
„Österreich muss sich in der EU dafür einsetzen, dass Klimaziele im Einklang mit der Wissenschaft gesetzt werden. Das EU-Ziel von 20 Prozent ist nicht vereinbar mit der Vorgabe die globale Erwärmung auf zwei Grad einzudämmen. Es ist außerdem heute schon fast erreicht“, kritisiert Johannes Wahlmüller von Global 2000. Nach einer Studie der Europäischen Umweltagentur sind die EU-Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 bereits um 17,6 Prozent gesunken. Die EU präsentiert also das nicht sehr rühmliche Ziel von minus 2,4 Prozent für die kommenden acht Jahre.
Um den Klimawandel zu stoppen und seine schon jetzt eingetretenen dramatischen Auswirkungen zu bewältigen, braucht es Geld. „Die Industriestaaten haben den Entwicklungsländern eine vage Zusage von 100 Milliarden Dollar jährlich ab dem Jahr 2020 gemacht. Jetzt müssen sie beweisen, dass dies nicht bloßes Verhandlungskalkül war. Die zur Verfügung gestellten Klimamittel müssen jährlich anwachsen. Im Augenblick droht das Gegenteil: Die 2009 in Kopenhagen versprochene „Anschubfinanzierung“ läuft heuer aus. Wird in Doha nichts Handfestes vereinbart, gibt es gar nichts mehr. Wir fordern, dass Österreich mindestens 80 Millionen Euro jährlich verbindlich zusagt und ab 2013 zusätzlich zu den Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit bezahlt“, so Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion.
„Der Klimawandel ist eine tickende Zeitbombe. Er gefährdet schon jetzt das Überleben von Millionen Menschen“, warnt Andrea Wagner-Hager, Geschäftsführerin der Hilfsorganisation CARE. „Doha muss als Chance genutzt werden, diese Bombe zu entschärfen, die Erderwärmung unter zwei Grad zu begrenzen und den schon heute massiv vom Klimawandel betroffenen Ländern bei der Anpassung an veränderte Umweltverhältnisse zu helfen.“ Österreich muss sein beschämend geringes Budget für Entwicklungshilfe schnellstmöglich durch zusätzliche Klimagelder verstärken und die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) mit der Durchführung beispielgebender bilateraler Klimaprojekte beauftragen.
Max Santner, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit des Österreichischen Roten Kreuzes, fordert zudem eine Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds sowie zusätzliche Gelder für die Katastrophenvorsorge ein: „Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und tropische Stürme nehmen seit Jahren signifikant zu – die Politik muss darauf endlich reagieren!“
„Wenn die Emissionen aus der globalen Entwaldung nicht zurück gehen, können wir die Klimaschutzziele niemals erreichen, denn bis zu einem Fünftel der Treibhausgase stammen weltweit aus der Zerstörung unserer Wälder“, erklärt WWF-Geschäftsführer Gerald Steindlegger. Der WWF fordert deshalb einen totalen Stopp der Netto-Entwaldung bis zum Jahr 2020. Das bedeutet, dass in den Wäldern aller Länder zukünftig nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen als nachwachsen können. „Als waldreiches Land muss besonders Österreich in Doha sich dafür einsetzen, dass die Emissionen aus der Entwaldung gestoppt werden“, so Steindlegger.
Rückfragehinweis und weitere Informationen
Angelika Gerstacker, CARE, Tel. 01-7150715-52 , Email: angelika.gerstacker@care.at.
Franko Petri, WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Website der Allianz für Klimagerechtigkeit mit dem Forderungspapier: www.klimaallianz.at.
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