Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
WWF lanciert Petition zu M25: Lasst den Bären leben

Wien, Innsbruck, 15. Mai 2014 – Derzeit durchstreift M25, ein zweijähriges Bärenmännchen, das Österreichisch-Schweizerische Grenzgebiet zwischen Graubünden und Tirol. Der Braunbär stammt aus dem italienischen Trentino und hat sich Menschen gegenüber bislang unauffällig verhalten. Aber Bären sind Opportunisten –und lernfähig. Haben sie erst einmal leicht zugängliche Futterquellen wie ungeschützte Schafe oder Abfallreste entdeckt, kehren sie immer wieder dahin zurück und verlieren dadurch ihre natürliche Scheu vor Menschen. Darum soll man Bären erst gar nicht auf den Geschmack bringen. „Auffällige Bären werden nicht geboren, sondern meist vom Menschen gemacht – wenn sie zum Beispiel von liegen gelassenen Abfällen mit Nahrungsresten angelockt werden“, erklärt Christina Reisenbichler, Bärenexpertin des WWF Österreich.
Mit der nun aufgelegten Petition will der WWF vor allem die Behörden in der Schweiz an ihre große Verantwortung für die Bären erinnern. Sie sind aufgefordert, alles zu tun, damit der Bär M25 nicht das gleiche Schicksal erleidet wie seine beiden Vorgänger JJ3 und M13, die in der Schweiz getötet wurden. In Tirol, das M25 jederzeit erreichen könnte, ist man bereits gut auf die Anwesenheit von Bären vorbereitet. Neben einem Managementplan und einem eigenen Bärenbeauftragten wurden in Tirol auch schon bärensichere Abfallcontainer getestet und eingesetzt und wurde zur Einzäunung von Bienenstöcken aufgerufen. Ein Pilotprojekt zum Thema Herdenschutz stellt das notwendige Wissen rund um den Einsatz von Elektrozäunen und Hütehunden zur Verfügung.
Die Herausforderung liegt nun darin, das in den vergangenen Jahren erworbene Know-how im Umgang mit Bären in Österreich auch gezielt einzusetzen. Gerade im Westen und Süden unseres Landes, wo Bären aus dem Trentino bzw. aus dem Dreiländereck Kärnten-Slowenien-Italien zuwandern, ist dies besonders wichtig. Denn die erfolgreiche Rückkehr ehemals ausgerotteter Tierarten wie Braunbär, Luchs und Wolf hängt in erster Linie von der Akzeptanz der Menschen ab. „Bären wie M25 sollten als Teil unserer Natur akzeptiert werden und eine echte Chance bekommen“, erklärt Reisenbichler. „Freilich müssen wir dabei zu Kompromissen bereit sein, denn schließlich teilen sich Mensch und Bär denselben Lebensraum.“
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01 488 17 – 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christina Reisenbichler, WWF Bärenexpertin, Tel. 0676/83 488 283, E-Mail: christina.reisenbichler@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse