Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Umweltallianz: Ökologische Steuerreform darf nicht an Mutlosigkeit und parteipolitischer Taktik scheitern
Presseaussendung Umweltallianz
Wien, 11. März 2015 – In einem offenen Brief wenden sich die Mitglieder der Umweltallianz (Birdlife, Global 2000, Greenpeace, Naturfreunde, Naturschutzbund, VCÖ, WWF) an die österreichische Bundesregierung:
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrter Herr Vizekanzler,
mit Sorge verfolgen wir die Diskussion um die Steuerreform. Eine Reform im geplanten Umfang würde es ermöglichen, längst überfällige und wirksame Impulse zum Schutz der Umwelt, des Klimas und der Natur zu setzen. Führende österreichische Ökonomen weisen unermüdlich darauf hin, dass in Österreich Arbeit zu hoch besteuert wird und umweltschädliches Verhalten zu billig ist.
Wir begrüßen, dass mit der nunmehr bevorstehenden Steuerreform eine Entlastung der Beschäftigten erreicht werden soll. Wir befürchten aber auch, dass diese große Chance, dem österreichischen Steuerwesen eine klar erkennbare ökologische Ausrichtung zu geben, ungenutzt bleibt. Dies ist umso bedauerlicher, da es sich gerade in Österreich beim Umwelt- und Naturschutz um einen Grundkonsens abseits von Ideologie und Klientelpolitik handeln sollte.
Bitte versuchen Sie nicht uns Einzelmaßnahmen wie die dringend notwendige Änderung bei der Dienstwagenbesteuerung als ökologische Steuerreform zu verkaufen. Berechnungen und Modelle, wie mit einer aufkommensneutralen ökologischen und sozialen Steuerstrukturreform die Wirtschaft angekurbelt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer entlastet und Anreize für umweltfreundliches Verhalten geschaffen werden können, liegen vor. Die Umsetzung dieser Reformen darf nicht an Mutlosigkeit und parteipolitischer Taktik scheitern. Wir fordern Sie auf, jetzt diese Möglichkeit zu nutzen und zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt das Richtige zu tun.
Mit freundlichen Grüßen,
die Mitglieder der Umweltallianz
Mag. Alexander Egit
Geschäftsführer Greenpeace CEE
Leonore Gewessler
Geschäftsführerin Global 2000
Dipl. Ing. Regina Hrbek
Leiterin Natur- und Umweltschutzabteilung Naturfreunde Österreich
Andrea Johanides
Geschäftsführerin WWF Österreich
Mag. Gerald Pfiffinger
Geschäftsführer BirdLife
Dr. Willi Nowak
Geschäftsführer VCÖ
Univ.-Prof. Dr. Roman Türk
Präsident Naturschutzbund Österreich
Rückfragehinweis:
Hanna Simons, Direktorin für Umweltpolitik, Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0)650 244 40 20
E-Mail: hanna.simons@greenpeace.org
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!