Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
WWF: Zeugnisverteilung für den Natur- und Artenschutz in Europa
Presseaussendung WWF und Naturschutzbund Österreich
Linz, 9. Juli 2015 – In den östlichen Bundesländern sind die Zeugnisse bereits verteilt, in Oberösterreich starten die Schüler morgen in die Großen Ferien, kurzum: Der Sommer kann beginnen, und er belohnt viele gestresste Menschen mit Entschleunigung im Grünen. Doch unberührte Natur ist ein rares Gut geworden, und sie könnte künftig noch schlechtere Karten haben: Noch bis zum 24. 7. 2015 wird die – weltweit wegweisende –Naturschutzgesetzgebung innerhalb der 28 EU-Staaten, einer Zwischenprüfung unterzogen. In einem Online-Tool befragt die EU-Kommission die Bürger Europas um ihre Meinung: Sollen die Naturschutzrichtlinien unverändert bleiben, oder aber „modernisiert“ werden? Dazu Christian Pichler vom WWF: „Sollten die ‚Zeugnisnoten‘ für die EU-Richtlinien schlecht ausfallen, befürchten wir, dass künftig auch in Österreich Großkraftwerke, Autobahnen oder Schipisten in strengen Schutzgebieten errichtet werden und seltene Arten wie der Luchs ihren hohen Schutzstatus verlieren könnten.“
Video: Alarmstufe Rot für bedrohte Arten Europas – Die Tiere schlagen Alarm
WWF und Naturschutzbund rufen alle Oberösterreicherinnen und
Oberösterreicher auf, unter https://www.naturealert.eu/de zur Rettung unserer Naturschätze beizutragen. Auch Landesrat Manfred Haimbuchner, der zuletzt durch die Nachnominierung von 14 Natura-2000- Gebieten einen wichtigen Schritt für den Naturschutz in Oberösterreich gesetzt hat, ist eingeladen, sein persönliches Voting für die Natur abzugeben.
Das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000, hat sich in den letzten Jahrzehnten als das Rückgrat des Natur- und Artenschutzes in Europa erwiesen, unterstreicht auch Birgit Mair-Markart, Geschäftsführerin des Naturschutzbund Österreich: „Mithilfe des EU-Naturschutzrechtes konnten wertvolle Flächen wie die Welser Heide, die Steyrschlucht und das Machland Nord geschützt werden und auch der höchst gefährdete Luchs profitiert davon!“, stellt Mair-Markart fest. Europas Natura-2000 Gebiete bedecken etwa ein Fünftel der Fläche der EU und tragen entscheidend dazu bei, natürliche Lebensräume des Kontinents zu vernetzen und länderübergreifend zu sichern.
EU-weite Naturschutzgesetze sichern Europas Artenvielfalt nachhaltig
Gerade für ein Wildtier wie den Luchs ist der hohe Schutzstatus, den er durch die europäische Gesetzgebung genießt, entscheidend. Schutzprojekte wie sie für den Luchs im Gebiet in und um den Nationalpark Kalkalpen bestehen, wären ohne die Verpflichtung Österreichs zum Erhalt dieser faszinierenden Katzenart nicht möglich. Das flächendeckende Natura 2000 – Netzwerk sichert Europa weit und auch in Österreich die Lebensräume von Arten wie dem Luchs, die große Reviere beanspruchen und auf den genetischen Austausch zwischen den verschiedenen Vorkommen angewiesen sind.
Österreich besitzt derzeit 239 Natura-2000 Gebiete, die 15 Prozent der Bundesfläche einnehmen und. In Oberösterreich gehören wertvolle Naturgebiete, wie die Traun-Donau-Auen, der Untere Inn, das Tanner Moor und das Rannatal zum Schutzgebiete-Netzwerk. Sie sichern gefährdeten Arten wie dem Seeadler, der Moorente, dem Frauennerfling und dem Hirschkäfer das Überleben.
Die Rettung der Österreichischen Naturschätze unterstützen auf: www.wwf.at/natura2000 (mit Ausfüllhilfe) oder www.naturealert.eu/de
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Dagmar Breschar, Naturschutzbund-Pressesprecherin, Tel. 0662/64 29 09-20, dagmar.breschar@naturschutzbund.at
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