Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
Morgen ist Saola-Tag: Das „asiatische Einhorn“ ist vom Aussterben bedroht

Presseaussendung
Hanoi/Vientiane, 8. Juli 2016 – Zum morgigen Welttag des Saola fordert der WWF rasche Maßnahmen um eines der seltensten und vom Aussterben bedrohten Säugetiere zu retten. Das Saola, auch vietnamesisches Waldrind genannt, wurde erst vor 24 Jahren entdeckt. Der WWF und Saola-Experten aus der ganzen Welt starteten nun eine Kampagne, damit die Regierungen von Laos und Vietnam die Art retten, bevor sie ganz ausstirbt. „Uns geht es nicht nur darum das Saola zu retten sondern auch den Waldreichtum im Grenzgebiet zwischen Vietnam und Laos und somit den Lebensraum der Wildtiere zu bewahren. Diese Urwälder sind auch die Grundlage für unser eigenes Überleben“, so Van Ngoc Thinh, Direktor von WWF Vietnam.
Das Saola sieht aus wie eine Antilope, gehört aber zu den Rindern. Am meisten bedroht ist das Saola heute durch die Nachfrage nach seltenen exotischen Tieren aus China und anderen asiatischen Ländern. Diese werden zu angeblich medizinischen Anwendungen verarbeitet oder in teuren Wildfleisch-Restaurants angeboten. Obwohl die Schlingfallen für andere Tierarten, wie etwa den Asiatischen Schwarzbär, bestimmt sind, gehen sie in die Schlingfallen der kriminellen Wildererbanden. Sie hängen dann mit dem Kopf nach unten, bis sie an Hunger oder Durst sterben.
Auch die Zerstückelung der Regenwaldgebiete und die illegale Abholzung der Wälder bedrohen ihren Lebensraum. Die nebelverhangenen Wälder an den Flussufern werden mit Bulldozern niedergewalzt, es werden Dämme gebaut und die ehemaligen Wälder für den Bau von kommerziellen Plantagen gerodet.
2007 wurden mit der Hilfe des WWF in den Provinzen Quang Nam und Thua Thien-Hue die ersten Saola-Schutzgebiete gegründet, die jetzt zu einem Netzwerk von mehr als 2.000 Quadratkilometern zusammenwuchsen. Die Ranger rekrutierte der WWF aus den Dörfern der Region. Bis Ende 2015 entfernten sie mehr als 75.000 Fallen und rissen an die tausend Camps von Wilderern und illegalen Holzfällern ab.
Trotz der intensiven Bemühungen des WWF in Zusammenarbeit mit den Regierungen Vietnams und Laos bleibt die Art massiv bedroht. Der WWF setzt sich nun für eine verbesserte grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Behörden für die Schutzgebiete ein um die Regenwälder zu bewahren und die Wilderei einzudämmen. Eine der Maßnahmen, die die Weltnaturschutzunion vorschlägt, ist die dauerhafte Rettung der Art durch ein Zuchtprogramm, falls das Saola in freier Wildbahn aussterben sollte.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF (vor Ort in Kambodscha), E-Mail: franko.petri@wwf.at
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF, Tel. 01-48817-216 oder 0676-83488-216; E-Mail: theresa.gral@wwf.at; www.wwf.at/presse
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