Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
WWF Österreich: Bundesregierung will Kontrollen und Strafen gegen Umweltkriminalität deutlich verschärfen

Wien, am 8. Jänner 2019. Die neue Bundesregierung will die Umweltkriminalität stärker bekämpfen und laut Koalitionspakt sowohl die Kontrollen „massiv verstärken“ als auch „härtere Strafen für Umweltsünder“ einführen, indem zum Beispiel die Schwellenwerte für die Straffälligkeit reduziert werden. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich begrüßt diesen Schwerpunkt und setzt auf eine möglichst rasche Umsetzung durch Justizministerin Alma Zadić und Innenminister Karl Nehammer. „Wilderei darf nicht länger ein Kavaliersdelikt sein, sondern muss konsequent verfolgt und bestraft werden. Dafür müssen auch die ermittelnden Behörden mehr Ressourcen bekommen“, fordert WWF-Artenschutzexpertin Christina Wolf-Petre. „Denn derzeit bleiben die meisten Täter unentdeckt und fallen die Strafen vor Gericht oft zu gering aus, um abschreckend zu wirken“, so Wolf-Petre mit Blick auf diverse Wilderei-Fälle der vergangenen Jahre.
Unter Umweltkriminalität fallen beispielsweise die Zerstörung von geschützten Lebensräumen oder illegale Abfalltransporte und Müllablagerungen, vor allem aber auch das illegale Töten von europaweit geschützten Arten wie zum Beispiel dem Seeadler oder dem Luchs. „Damit wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Naturschutzerfolge kriminell torpediert“, sagt Wolf-Petre. So wurden seit dem Jahr 2000 hunderte geschützte Greifvögel getötet und mehrere Luchse abgeschossen, was aber meistens nur mit Geldstrafen oder bedingter Haft geahndet wurde – wenn es überhaupt Fahndungserfolge gab. Dazu kommen illegal getötete Bären und ein 2019 brutal enthaupteter Wolf.
Drei Punkte sind für die geplante Reform besonders relevant: Erstens müssen die polizeilichen Ressourcen ausgebaut werden, um die TäterInnen besser ausforschen zu können. Zweitens funktionieren die bisherigen Kontrollsysteme nur bedingt, weshalb es mehr Kontrollen geben muss (etwa durch vermehrtes Absuchen von Risikogebieten mit speziell ausgebildeten Hunden). Drittens wird der mögliche Strafrahmen selbst bei drastischen Fällen kaum ausgeschöpft. Auch deshalb werden illegale Abschüsse in manchen Kreisen immer noch als Kavaliersdelikt gesehen.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken