Ein Jahr vor EU-Deadline sind zentrale Fragen immer noch offen – Lücken und Defizite bei Finanzierung und Einbindung der Öffentlichkeit
Regierungsklausur: Forderung nach Ökologisierung des Steuersystems

Wien, Krems, am 29. Jänner 2020. Anlässlich der am Mittwoch startenden Regierungsklausur in Krems fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine umfassende Ökologisierung des Steuersystems. „Trippelschritte reichen nicht. Das gesamte Steuersystem muss möglichst rasch auf Klimaschutz und Energieeffizienz ausgerichtet werden, um die Klimaziele zu erreichen. Dafür braucht es aber nicht nur eine engagierte Umweltministerin, sondern vor allem auch den vollen Einsatz von Bundeskanzler und Finanzminister. Ansonsten bleibt die geplante Klimaneutralität 2040 ein Luftschloss“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. Die bisher für die Klausur angekündigten Akzente zur Ökologisierung können daher nur ein erster Schritt sein. „Aufgrund jahrzehntelanger Versäumnisse muss Österreich hier massiv aufholen. Eine ganzheitlich gedachte Steuerreform muss umweltfreundliches Verhalten massiv belohnen und fossile Energien auf allen Ebenen ausbremsen. Dafür braucht es auch einen eigenen Öko-Bonus mit klarem Lenkungseffekt, der aus einer fairen CO2-Bepreisung finanziert wird“, so Schellmann.
Darüber hinaus fordert der WWF Österreich, dass umweltschädliche Subventionen rasch abgebaut und umweltfreundlich investiert werden. „Insbesondere das Dieselprivileg ist ein umwelt- und gesundheitsschädliches Relikt, das den Transit fördert und die Klimakrise anheizt“, kritisiert Karl Schellmann. „Es ist absurd, dass inmitten der Klimakrise über 700 Millionen Euro pro Jahr für Billig-Diesel verschleudert werden. Stattdessen müssen Umwelt und Gesundheit der Menschen im Vordergrund stehen“, bekräftigt der WWF-Klimasprecher. Im Gegenzug müssten die durch den Abbau der kontraproduktiven Subventionen freiwerdenden Mittel in Höhe von mehreren Milliarden Euro ökosozial in Klima- und Umweltschutz investiert werden.
Rückfragehinweis:
Mag.a (FH) Julia Preinerstorfer, MA // Pressesprecherin WWF Österreich
Mobil: +43 676 834 88 240 // E-Mail: julia.preinerstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Tiger kehren in indischen Nationalpark zurück
Seit 2020 unterstützt der WWF ein Umsiedlungsprojekt im Rajaji-Nationalpark in Nordindien. Nun streifen wieder Tiger durch das Schutzgebiet – und sogar Tigernachwuchs wurde gesichtet!
WWF-Erfolg: 15 Sambars in Thailand freigelassen
Im Salakpra Wildlife Sanctuary wurden 15 Sambarhirsche in die Freiheit entlassen. Die Rückkehr der gefährdeten Pflanzenfresser ist ein wichtiger Schritt, um das Ökosystem zu stärken.
WWF: Pottwale, Finnwale und Delfine im Mittelmeer zunehmend bedroht
Schiffsverkehr gefährdet seltene Meeressäuger im Mittelmeer – WWF fordert Tempolimits und Ausweichrouten, um Kollisionen zu verhindern und ist im Einsatz gegen Geisternetze
WWF kritisiert Ausverkauf von Tiroler Naturschätzen
Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung weicht Naturschutz auf und begünstigt Konzerne – WWF fordert Aus für “Ablasshandel” und grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
Entsiegeln statt versiegeln: WWF fordert Hitzeschutz-Programm
Anhaltende Verbauung und Versiegelung verschärfen Hitze – WWF fordert Entsiegelungs-Offensive, Begrünung in den Städten und Limit für den Bodenverbrauch
Hohe Lebensmittelpreise: WWF fordert Maßnahmen gegen Verschwendung
Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.