WWF: market-Erhebung zeigt überparteiliche Mehrheit für Gesetz – Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Blockadehaltung einiger Landeshauptleute für falsch
Amazonas: Schwerste Brandsaison seit fünf Jahren
![Feuer im Amazonas Regenwald Gebiet](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/4c80adef3fb2f_o.jpg)
Brasilia/Wien, 3. 9. 2010 – Brasilien erlebt die schwerste Waldbrandsaison seit Jahren. Landesweit lodern immer mehr Feuer, von denen zahlreiche außer Kontrolle geraten sind. Von Januar bis August hat sich die Zahl der Brände im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, wie die Raumforschungsbehörde INPE mitteilte. Hauptursache sind Brandrodungen von Waldflächen für die Landwirtschaft. Ungewöhnliche Trockenheit und hohe Temperaturen begünstigen die Feuer. Die Brände sind umso bedauerlicher, da gerade Brasilien in den vergangenen Jahren große Erfolge beim Waldschutz erzielt hat. Die Entwaldungszahlen waren im vergangenen Jahr für den Amazonas Teil des Landes auf einen historischen Tiefstand gefallen. “Die Brände sind ein Rückschlag im Kampf gegen die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes, für dessen Schutz die Regierung in den vergangenen Jahren viel getan hat”, so WWF Amazonasexperte Roberto Maldonado. “Teile der Wälder, die vor direkter Abholzung gerettet wurden, drohen nun abzubrennen oder zum Spekulationsobjekt landwirtschaftlicher Konzerne zu werden.”
Als einen wesentlichen Grund für die zunehmenden Brände sieht der WWF die geplante Aufweichung des Waldschutzes in Brasilien. Eine Gesetzesnovelle des Forstgesetzes sieht unter anderem eine Amnestie für illegale Landaneignung durch Abholzungen und Brandrodungen vor. Das Gesetzesvorhaben ist aktuell eines der umstrittensten in ganz Brasilien.
![Amazonasfluss, © by WWF-Canon/ Zig KOCH Amazonasfluss, © by WWF-Canon/ Zig KOCH](/wp-content/uploads/2021/10/46a088772b0ea_o.jpg)
“Die Unsicherheit, wie es mit dem Waldschutz in Brasilien weitergeht, lädt zum Abfackeln der Wälder geradezu ein”, so WWF Amazonasexperte Roberto Maldonado. “In Erwartung von Amnestien und milderen Strafen begehen Bauern angestiftet von den landwirtschaftlichen Konzernen sozusagen Straftaten auf Pump.” Statt einer Aufweichung des Forstgesetzes fordert der WWF die Intensivierung der Schutzmaßnahmen, eine Ausweitung von Schutzgebieten und harte Strafen gegen illegale Holzeinschläge und Brandrodungen.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Grillfleisch-Check: Kaum klimaschonende Alternativen im Angebot
WWF untersucht Grillfleisch in Supermärkten: 90 Prozent tierische Produkte in Flugblättern beworben, davon nur fünf Prozent in Bioqualität und kaum pflanzliche Alternativen
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
Starke Bodenversiegelung verschlimmert Hochwasserfolgen – Katastrophenvorsorge durch Renaturierung, Entsiegelung und Klimaschutz – WWF fordert Schulterschluss für EU-Gesetz
Protestaktion am Kaunertal-Staudamm: WWF und GLOBAL 2000 warnen vor sinnloser Naturzerstörung im Platzertal
Große Beamer-Protestaktion zum 100. Tiwag-Geburtstag am Gepatsch-Staudamm – Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts
Tag des Luchses: WWF besorgt um das Überleben der Luchse in Österreich
Nur noch 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF schlägt am Tag der Meere Alarm: “So viel Plastik kann kein Ozean schlucken”
Überfischung, Klimakrise und Plastikverschmutzung bedrohen Weltmeere massiv – WWF fordert besseren Schutz und ein starkes, internationales Abkommen gegen Plastik im Meer
Nach Tiwag-Schwenk: WWF fordert endgültige Kaunertal-Absage
Naturschutzorganisation begrüßt Aus für Wasserableitungen aus Ötztal: Kaunertal-Ausbau jetzt endgültig sinnlos, stattdessen müssen Landeshauptmann und Tiwag naturverträgliche Alternativen prüfen – Platzertal in Gefahr, Tiwag-Täuschungsmanöver verhindern
Klimastreik: WWF fordert Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation für politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte – Scheitern wäre verheerend für Österreich und Europa
WWF-Erfolg: Störche in neue Nisthilfen eingezogen
Im Frühjahr wurden im WWF-Auenreservat in Marchegg 5 Nisthilfen errichtet. Nun sind bereits in 3 der „Kunsthorste“ Storchenpaare eingezogen.