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Fotostrecke: 10 außergewöhnliche Mütter aus dem Tierreich

Einen metaphorischen Blumenstrauß, Frühstück ans Bett und ein Muttertagsgedicht hätten auch diese Mütter aus der Tierwelt mehr als verdient – und zwar nicht nur zum Muttertag, der hierzulande alljährlich am zweiten Sonntag im Mai zelebriert wird. Egal ob an Land oder Unterwasser, ob vier Pfoten, acht Augen oder Flossen – eines haben diese Mütter aus dem Tierreich gemeinsam: Sie alle haben außergewöhnliche Strategien entwickelt, um ihrem Nachwuchs den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Für so manch tierische Mutter endet die Mutterschaft sogar mit dem eigenen Tod.

10 tierisch tolle Mütter zum Durchklicken und Staunen!

Wir stellen Ihnen 10 außergewöhnliche Mütter aus dem Tierreich vor, die aufopfernd, fürsorglich und mitunter vom Aussterben bedroht sind. Klicken Sie sich durch die Fotostrecke!

Großer Panda

Frisch gebackene Panda-Mütter haben in den ersten Monaten nach der Geburt keine freie Minute. In den ersten Lebenswochen der Jungtiere verlassen die Weibchen ihren Nachwuchs nie. Auch dann nicht, wenn sie fressen oder trinken müssen. Kein Wunder, denn Panda-Babys sind nach der Geburt komplett hilflos, unselbstständig und zu 100 % auf ihre Mütter angewiesen. In den ersten Lebenswochen können die blinden, tauben Jungtiere noch nicht einmal ihre Körpertemperatur selbst regulieren oder ihre Abfallstoffe selbst ausscheiden. Für all das ist das Muttertier zuständig. Panda-Weibchen halten ihr Junges in den ersten Monaten permanent im Arm, um es warm zu halten und massieren seinen Bauch, um die Muskeln zur Abgabe von Urin und Kot anzuregen. Mit etwa fünf Monaten werden die kleinen Pandas langsam unabhängiger.

Tiger

Tiger-Weibchen sorgen, wie viele andere Tier auch, ohne männliche Hilfe für ihren Nachwuchs. Damit haben die Großkatzen alle Pfoten voll zu tun. Tiger-Mamas müssen ihre Jungtiere alleine beschützen, füttern und ihnen alles beibringen, was Tiger zum Überleben in der Wildnis brauchen. Das bedeutet für Tiger-Weibchen nicht nur viel Verantwortung, sondern auch harte Arbeit. Bis ihr Nachwuchs im Alter von 12 bis 18 Monaten selbst jagen kann, liegt es an dem Muttertier, genug Nahrung für sich und ihren Nachwuchs zu erbeuten. Die illegale Jagd und besonders tückische Schlingfallen stellen unentwegt eine tödliche Gefahr für die Weibchen und ihren Nachwuchs dar. Schlingfallen sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Tiger in Laos, Vietnam und Kambodscha bereits als ausgerottet gelten.

Vor 100 Jahren streiften noch 100.000 Tiger durch die Wälder Asiens. Heute sind es nur noch etwa 3.900. Der WWF setzt sich seit Jahren und auch weiterhin dafür ein, die letzten Tiger vor dem Aussterben zu retten.

Oktopus

Ein außergewöhnliches Beispiel von Aufopferung und Hingabe sind Oktopus-Mütter. Bis zur völligen Erschöpfung und dem eigenen Tod geben sie alles, um ihrem Nachwuchs das Leben zu ermöglichen. Während der Brutzeit lassen Oktopus-Weibchen ihre Jungen keine Sekunde alleine – nicht einmal, um nach Nahrung zu suchen. Sie bewachen und beschützen ihre Eier und befächern diese stets mit frischem Wasser. Während das Oktopus-Weibchen dabei immer schwächer wird, wachsen ihre Jungtiere immer weiter heran. Schlüpfen die Eier schließlich, beendet das Muttertier seine Wacht und stirbt vor Erschöpfung.

Schuppentier

Schuppentier-Weibchen bringen meist ein Jungtier pro Jahr zur Welt. Die ersten Tage oder Wochen bleibt der Nachwuchs noch im Bau der Mutter. Was dann passiert, ist außergewöhnlich. Das junge Schuppentier erkundet die Welt erstmal nicht auf den eigenen vier Pfoten, sondern klammert sich an die Mutter. Schuppentier-Weibchen tragen ihre Jungtiere gut drei Monate auf dem hinteren Rücken bzw. Schwanz mit sich herum. Bei Gefahr rutscht das kleine Schuppentier schnell auf den Bauch der Mutter. Um ihr Baby zu schützen, umwickelt sie es mit ihrem Schwanz.

Schuppentiere haben keine natürlichen Feinde. Bei Gefahr rollen sie sich zusammen und überlassen ihrem Schuppenpanzer den Rest. Das macht die außergewöhnlichen Tiere für Wilderer zu leichter Beute. Darum sind Schuppentiere heute die meistgehandelten bedrohten Säugetiere der Welt! Mit einer Patenschaft können Sie uns dabei helfen, Schuppentiere vor der Ausrottung zu retten.

Ohrwurm

Insekten sind, im Gegensatz zu Säugetieren, nicht unbedingt für ihre mütterliche Fürsorge bekannt. Doch auch unter ihnen gibt es sie. Ohrwurm-Mütter der Art „Anechura harmandi“ sind an Aufopferung kaum zu überbieten. Sie erinnern in ihrem Verhalten stark an Oktopus-Weibchen. Ohrwurm-Weibchen graben für ihre 50 bis 60 Eier eine Brutröhre, welche sie rund um die Uhr bewachen. Wochenlang sitzen Ohrwurm-Mütter auf ihrem Eierhaufen, wenden ihn regelmäßig und entfernen Schimmel. Wenn nötig, quartiert das Weibchen die Eier in ein besseres Versteck um. Nach dem Schlüpfen begibt sich das Muttertier mit ihren Jungen auf nächtliche Ausflüge. Reißt ein Jungtier aus, trägt es die Mutter (so wie Katzen es tun) mit dem Mund zurück. Die Mütter dieser Ohrwurm-Art gehen außerdem noch einen Schritt weiter. Nachdem sie sich um ihre Jungen gekümmert haben, dienen sie ihrem Nachwuchs als Nahrung. Dieses Phänomen wird „Matriphagie“ genannt.

Eisbär

Kein anderes Säugetier fastet so lange wie frisch gebackene Eisbären-Mütter. Wenn diese im Frühling mit ihrem Nachwuchs die Geburtshöhlen verlassen, haben sie bereits um die acht Monate lang nichts gefressen. In den ersten Monaten nach der Geburt leben Eisbären-Weibchen ausschließlich von ihren Fettreserven.  Die Jungtiere sind bei der Geburt blind, mit 600 Gramm Körpergewicht etwas größer als eine Ratte und absolut hilflos. Darum weichen die Weibchen ihrem Nachwuchs in den Lebensmonaten nicht von der Seite. Erst nach gut drei Monaten wagen sich Mutter und Jungtier zum ersten Mal aus der Geburtshöhle. Etwa zwei bis zweieinhalb Jahre bleiben die jungen Eisbären bei ihren Müttern und lernen, was sie zum Überleben brauchen. Ist das Jungtier selbstständig genug, verlässt das Eisbären-Weibchen ihr Junges und paart sich erneut. Nicht jede erfolgreiche Paarung führt zu Eisbären-Nachwuchs. Futtern sich Eisbären-Weibchen im Sommer nicht genug Fettreserven an, entwickelt sich die befruchtete Eizelle erst gar nicht. Dies wird aufgrund der Klimaerwärmung ein zunehmendes Problem – Eisbären-Weibchen finden immer weniger Nahrung, was zu einer niedrigeren Geburtenrate führt.

Den Eisbären schmilzt ihr Lebensraum – das Packeis – buchstäblich unter den Tatzen weg. In den letzten 100 Jahren ist die Durchschnittstemperatur in der Arktis um rund 5 Grad Celsius gestiegen. Mit einer WWF-Patenschaft können Sie uns dabei helfen, die Eisbären zu schützen. Hier erfahren Sie, mit welchen gezielten Maßnahmen wir das erreichen wollen. 

Wal

Wal-Weibchen und ihre Kälber sind für ihre enge Bindung bekannt. Schwertwal-Mütter bleiben beispielsweise ein Leben lang mit ihrem Nachwuchs zusammen. In den ersten Lebenswochen weicht ein Walbaby nicht von der Seite seiner Mutter. Das Waljunge klebt förmlich am Körper des Weibchens – entweder seitlich unter dem Bauch oder neben der Rückenfinne. Um ihr Junges zu säugen, spritzt die Walmutter ihrem Jungen die Milch mit hohem Druck direkt ins Maul. Walmilch ist die nahrhafteste Milch überhaupt. Dank ihr wachsen Waljunge in rasantem Tempo heran und legen an Gewicht zu. Neben den Müttern säugen auch ab und an die „Tanten“ den Nachwuchs. Buckelwalkühe bringen alle zwei Jahre – nach einer Tragezeit von etwa 11 Monaten – ein einzelnes Kalb zur Welt. Die Geburt ihres Kalbes und die Stillzeit zehren erheblich an den Fettreserven der Muttertiere. Damit die Kälber, die noch gesäugt werden, möglichst viel Fett für die lange Wanderung aufbauen können, verlassen Buckelwal-Mütter mit ihrem Nachwuchs im Frühling – als letzte ihrer Artgenossen –  die warmen tropischen Gewässer in Richtung kältere Gefilde.

Um einen Partner zu finden, mit dem sie sich fortpflanzen können, brauchen Wale vor allem Ruhe. Doch entlang ihrer Wanderrouten kämpfen Wale gegen steigenden Schiffsverkehr und Unterwasserlärm. Zusätzlich gibt es immer weniger sicheren Lebensraum für Wal-Weibchen, um ihre Kälber zur Welt zu bringen und in Ruhe aufzuziehen. Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere sowie die Meere zu schützen und unterstützen Sie den WWF mit einer Patenschaft.

Wolfsspinne

Wie innig sich Spinnen-Weibchen um ihren Nachwuchs kümmern können, zeigt die Wolfsspinne. Um stets zumindest eines ihrer acht Augen auf ihre Eier zu werfen, tragen Wolfsspinnen ihren Nachwuchs in einem Kokon mit sich herum. Sind die kleinen Spinnen geschlüpft, klettern sie auf den Rücken der Mutter und halten sich an ihren Haaren fest. Ab dem Frühling kann man auch hierzulande  Wolfsspinnen-Weibchen mit ihrem Ei-Kokon am Hinterleib beobachten. Gut acht Tage harren die Jungtiere auf dem Rücken der Mutter aus, ernähren sich vom Eidotter und wachsen. Um ihren Nachwuchs nicht in Gefahr zu bringen, verzichtet die Wolfsspinne in dieser Zeit auf Nahrung und geht nicht auf die Jagd.

Elefant

Elefantenmütter halten einen außergewöhnlichen Weltrekord: Kein anderes Tier auf unserem Planeten trägt seinen Nachwuchs länger als eine Elefantenkuh – nämlich fast zwei Jahre – ganze 22 Monate. Danach entfernt sich das Kalb die ersten 8 Lebensjahre kaum weiter als ein paar Meter von seiner Mutter. Mit etwa 8 Jahren verlassen die männlichen Jungelefanten die Herde, während der weibliche Nachwuchs bei der Mutter und ein fixer Teil der Herde bleibt. So kommt es, dass die erfahrenen Elefantenmütter ihren Töchtern später beim Aufziehen der „Enkelkinder“ helfen.

Doch die Wilderei bedroht die letzten Elefanten heute stark. Immer wieder bleiben Elefantenkälber alleine zurück, weil ihre Mütter von Wilderern getötet wurden. Der WWF setzt sich seit seiner Gründung für die grauen Riesen ein und unterstützt weltweit mehrere Projekte zum Schutz der letzten Elefanten.

Raben

Last but not least, ein wenig bekannter Fakt über die wohl verkannteste Mutter im gesamten Tierreich – die „Rabenmutter“. Dieser wird fälschlicherweise nachgesagt, sich nicht um ihren Nachwuchs zu kümmern. Doch das ist ein Mythos. Gemeinsam mit dem Männchen umsorgen Raben-Weibchen ihren Nachwuchs sehr intensiv. Raben schlüpfen als sogenannte „Nesthocker“ – sind bei der Geburt also nackt, komplett hilflos und darauf angewiesen, dass ihre Eltern sie wochenlang wärmen, beschützen und permanent füttern. Vermutlich geht der schlechte Ruf der „Rabenmütter“ auf Beobachtungen von Rabenküken zurück, die auf dem Boden sitzend gesichtet wurden und verlassen wirkten. Tatsächlich ist dies aber ein ganz normaler Vorgang: Die Jungen verlassen das Nest, können aber noch nicht so gut fliegen und auf Nahrungssuche gehen. Darum sind die Raben-Elterntiere nie weit weg. Sie füttern und schützen ihren Nachwuchs auch dann noch, wenn er das Nest verlassen hat.

Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer

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