Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz
Bild der Woche: Die Rückkehr der Kiesbankbrüter
Die ersten Kiesbankbrüter sind zurück am Tiroler Inn: Mit etwas Glück bekommt man seit Ende April die seltenen Vögel zu Gesicht. Dazu gehören der Flussuferläufer oder der noch seltenere Flussregenpfeifer (im Bild). Den kalten Winter haben sie in Afrika verbracht. Nun beginnt ihre schwierige Suche nach geeigneten Brutplätzen, denn im Mai beginnt die Brutzeit. Dabei bevorzugen sie locker bewachsene Kies- und Sandufer sowie Schotterinseln – wodurch sie auch ihren Namen Kiesbankbrüter verliehen bekommen haben.
Diese besonderen Plätze werden jedoch immer seltener. Flussverbauungen haben die Brutplätze dieser stark gefährdeten Vogelart stark dezimiert. Die Schotterbänke des Inns sind ein besonders wichtiger Brutplatz für die Vögel. Doch auch dort werden in den letzten Jahren die Brutpärchen weniger: 27 geeignete Schotterbänke sind vorhanden, doch im Jahr 2020 waren nur 10 vom Uferläufer besiedelt. 2022 konnten dort nur 10 bis 13 Brutpaare erfolgreich Nachwuchs aufziehen. Die Gründe dafür sind die Zerstörung des Lebensraums aufgrund von Uferverbauungen und Schwall-Sunk Belastungen durch die Wasserkraft sowie die massive Nutzung der Schutzgebiete durch die Menschen. Baden, Wassersport, Angeln, Grillen und Campieren an den Ufern führt dazu, dass die Vögel stressbedingt ihre Nester verlassen.
Deswegen engagiert sich der WWF nicht nur für die Erhaltung und Renaturierung der Gebiete, sondern bittet auch die Bevölkerung, während der Brutzeit der Kiesbankbrüter die großen Schotterbänke und Inseln nicht zu betreten und ausgewiesene Schutzzonen zu respektieren. Um auf die bedrohten Vögel aufmerksam zu machen, hat der WWF unter anderem Hinweistafeln aufgestellt. Denn jedes einzelne Brutpaar ist für das Überleben der Art von essenzieller Bedeutung. Außerdem hat sich der WWF Österreich im EU-Interreg-Projekt INNsieme mit Partnern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammengeschlossen, um den Inn als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltbodentag: WWF fordert “Bodenschutz-Vertrag” von künftiger Bundesregierung
Regierungsverhandler:innen müssen starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen – Verbindliche Ziele verankern, bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf
Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen