Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
Creme aus Elefantenhaut: WWF warnt vor neuer Bedrohung für graue Riesen

Wien, am 9. Mai 2017 – Die Funde könnten kaum grausiger sein: In den Wäldern Myanmars werden derzeit vermehrt riesige blutige Fleischberge gefunden – die Überreste gehäuteter Elefanten. Nach Angaben des WWF ist diese neue Art der Wilderei in dem ostasiatischen Land auf dem Vormarsch. Allein im heurigen Jahr sind 20 Fälle bekannt geworden. Seit 2013 fielen bereits 110 Dickhäuter der Jagd auf ihre Haut zum Opfer. „Anders als sonst haben es die Wilderer nicht auf die Stoßzähne abgesehen“, erklärt Georg Scattolin, WWF-Experte für Artenschutz und Wildtierkriminalität. „Die Haut der Tiere wird zu Cremes verarbeitet. Angeblich soll diese gegen Hautkrankheiten helfen. Ein schlimmer Aberglaube, der immer mehr Opfer unter den Elefanten Myanmars fordert.“
Laut WWF gehen die Wilderer äußerst brutal vor. Meist werden die Tiere mit selbstgebauten Gift-Dartpfeilen beschossen, an denen sie erst nach einem langen und qualvollen Todeskampf sterben. Begünstigt werde die illegale Jagd durch schwache Kontrollen und Sanktionen des Staates. „Für die Aufklärung der Verbrechen wird viel zu wenig getan. Und wenn der Polizei einmal ein Täter ins Netz geht, muss er kaum mit einer ernsthaften Bestrafung rechnen. Meist ist es mit einem Bußgeld von umgerechnet maximal 35 Euro getan“, so Scattolin. An eine Abschreckung sei unter diesen Voraussetzungen nicht zu denken.
Angesichts der nur noch rund 2.000 Elefanten im Land sieht der WWF die Jagd auf die Häute als ernste Bedrohung für das Überleben der Tiere. „Wenn die Wilderei weiter so zunimmt könnte Myanmar schon in ein bis zwei Jahren einen Großteil seiner Elefanten verloren haben.“ Um die Wilderei aufzuhalten ruft der WWF aktuell zu einer Notfallspende auf. Ziel ist es, kurzfristig Wildhüter in die Region zu entsenden. Weitere Informationen unter: https://elefant.patenschaft.at/de/
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen