Klimakrise und wachsende Öl-Industrie bedrohen den Lebensraum der Eisbären – Mütter und ihre Jungtiere besonders betroffen – WWF patrouilliert am Polarkreis zum Schutz und zur Entschärfung von Konflikten
Das Ranking der gefiederten Gäste: 148 Seeadler in Österreich
Wien, am 6. März 2013 – Die Ergebnisse der diesjährigen Seeadlerzählung liegen vor: Insgesamt 148 Vögel beobachteten die Vogelkundler und freiwilligen Helfer von WWF, Nationalpark Donau-Auen und BirdLife Mitte Jänner in Niederösterreich, Oberösterreich, dem Burgenland und der Steiermark. Mit 56 Adlern führen die March-Thaya-Auen erneut die Liste der besten Überwinterungsgebiete an, gefolgt von den Donau-Auen mit 26 Tieren. „Das ist ein neuer Rekord und unterstreicht die große Bedeutung dieser Auen für den Seeadler und viele weitere bedrohte Arten“, sagt Flora Hejjas, Leiterin des WWF-Seeadlerschutzprogramms. Die Sicherstellung intakter Lebensräume zählt zu den wichtigsten Zielen der Naturschützer, steht doch der majestätische Greifvogel in Österreich immer noch auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.
Für die so genannte Synchronzählung verteilen sich alljährlich im Jänner etwa 20 Personen in Gebieten, in denen der Seeadler vorkommt und zählen die Adler. Um Doppelzählungen zu vermeiden, werden genaue Aufzeichnungen von Beobachtungszeitpunkt, -ort und Flugrichtung sowie individuelle Merkmale wie die Farbe des Federkleides notiert.
Die wichtigsten Überwinterungsgebiete Österreichs In den nachfolgenden Beobachtungsgebieten wurden die meisten der 148 Seeadler gezählt, die bei uns überwintern.
1. March-Thaya-Auen (Niederösterreich) inkl. Grenzgebiet zu Tschechien/Slowakei: 56 Seeadler
2. Donau-Auen östlich (10 Adler, Niederösterreich) und westlich (16 Adler, Niederösterreich/Oberösterreich) von Wien: 26 Seeadler
3. Seewinkel im Burgenland inkl. Grenzgebiet zu Ungarn (Hanság): 25 Seeadler
4. Parndorfer Platte im Nordburgenland: 13 Seeadler
5. Waldviertel (11 Adler, Niederösterreich) und Weinviertel (11 Adler, Niederösterreich): 22 Seeadler
6. Unterer Inn (Oberösterreich): 4 Seeadler
Manche „Wintergäste“ sind gekommen um zu bleiben
„Die erfreuliche Entwicklung zeigt, dass unsere Schutzmaßnahmen, wie der Kampf gegen illegale Giftköder und Abschüsse, greifen”, ist Hejjas überzeugt. Unter den im Winter gezählten europäischen Seeadlern befinden sich auch diejenigen, die das ganze Jahr über in Österreich bleiben. Einige von ihnen haben bereits mit dem Brüten begonnen und werden hoffentlich bald wieder für Nachwuchs sorgen.
Hoffnung auf viele Jungvögel im Frühling
2012 sind in Österreich 15 Seeadlerküken geschlüpft, vier von ihnen im Nationalpark Donau-Auen. „Der Seeadler ist an große Gewässer wie die Donau gebunden und brütet nur in Wäldern mit zusammenhängenden alten Baumbeständen, wo er weitgehend ungestört von menschlichem Einfluss ist“, erklärt Georg Frank von der Schutzgebietsverwaltung des Nationalparks Donau-Auen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Geretteter Seeadler besendert und wieder in Freiheit
Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz
Weltbodentag: WWF fordert “Bodenschutz-Vertrag” von künftiger Bundesregierung
Regierungsverhandler:innen müssen starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen – Verbindliche Ziele verankern, bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf
Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten