Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
WWF-Riverwalk 2018: Niederösterreich-Erlebnis im Zeichen des Gewässerschutzes

Wien, 18. August 2018. Fast zwei Wochen lang folgte eine Gruppe junger Erwachsener dem Verlauf des Kamp von der Quelle bis zu Mündung. Heute, Samstag, 18. August, wurde nach einer zurückgelegten Strecke von etwa 180 Kilometern das Ziel erreicht. Generation Earth, das WWF-Jugend-Netzwerk, lud bereits zum fünften Mal zur Flusswanderung im Zeichen des Naturschutzes. Dabei steht neben der gemeinsamen Outdoor-Erfahrung samt Zelt und Lagerfeuer auch immer die Bewusstseinsbildung am Programm. Mehrere Workshops informierten die Jugendlichen über anstehende Herausforderungen im Gewässerschutz – sei es auf lokaler Ebene durch Wasserkraftprojekte am Kamp oder international durch die drohende Aufweichung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Auf ihrer Wanderung durch Niederösterreich lernte die Gruppe die Tier- und Pflanzenwelt der Region aus nächster Nähe kennen. Abends wurden die Zelte aufgeschlagen und Lagerfeuerromantik verbreitet. Darüber hinaus kam es entlang der Route zum Kennenlernen mit unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Initiativen, darunter der Bürgerinitiative „Lebendiger Kamp“ sowie der NGO „Riverwatch“. Im Rahmen eines Gewässerschutz-Workshops vom WWF wurde angeregt zur EU-Wasserrahmenrichtlinie diskutiert. Diese wird aktuell auf den Prüfstein gelegt. Dadurch droht die Aufweichung des wichtigsten europäischen Instruments im Kampf für eine bessere Gewässerqualität.
Die Probleme, die durch Verbauung und Übernutzung von Fließgewässern entstehen, wurden der Wandergruppe nicht nur theoretisch nähergebracht, wie Tim Pauli von Generation Earth erklärt: „Es war sehr eindrucksvoll zu sehen, wie dramatisch sich die Landschaft rund um den Kamp von Kilometer zu Kilometer verändert: vom idyllischen Bach, der sich durch die wilde Vegetation schlängelt, hin zum gewaltigen Stausee. Die massiven Eingriffe in die Natürlichkeit des Kamp haben wir deutlich vor Augen geführt bekommen.“ Entsprechend kritisch sieht die Gruppe die Pläne der EVN zum Neubau des Wasserkraftwerks in Rosenburg. Hier soll die ausgediente Anlage durch einen 10-Millionen-Euro-Ausbau ersetzt werden. Die hohen Kosten und die starke Umweltbelastung stehen einer relativ geringen Energieausbeute gegenüber. Dies führt auch unter Anrainerinnen und Anrainern zu großem Widerstand.
Der Riverwalk 2018 führte die engagierte Wandergruppe von der Quelle im Grenzgebiet zwischen Ober- und Niederösterreich, den Kamp entlang, durch Zwettl, vorbei an den großen Stauseen zum geplanten Kraftwerk in Rosenburg und weiter nach Gars am Kamp. Die letzte Etappe wurde per Rad zurückgelegt und endete nahe Krems, an der Mündung des Kamp in die Donau. Während der abwechslungsreichen Tour nahm sich die Gruppe Zeit, um Gedanken und Bilder in Form eines Blogs festzuhalten. Details unter: www.river-walk.eu
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan, WWF-Pressesprecher, Tel. 0676/83 488 308, E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf