Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Donauschutz: WWF präsentiert Position zum Naturversuch
![cropped-WWF_Logo_favicon_650_bgff.jpg logo-wwf-panda-auf-weißen-hintergrund](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/cropped-WWF_Logo_favicon_650_bgff.jpg)
Wien/St. Pölten, 27. Juli 2011 – Der WWF präsentierte heute auf einer Pressekonferenz in Wien seine Position zum umstrittenen Naturversuch an der Donau bei Bad Deutsch-Altenburg. Er soll eine Maßnahmenkombination gegen die fortschreitende Austrocknung der Donauauen zwischen Wien und Bratislava testen. „Wir befürworten den Naturversuch der via donau, da wir jetzt Maßnahmen treffen müssen, um die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks dauerhaft zu erhalten. Der Versuch ist zunächst unabhängig vom Flussbaulichen Gesamtprojekt zu betrachten, sonst kann der WWF dem Projekt in der derzeitigen Fassung nicht zustimmen“, so der stellvertretende Geschäftsführer des WWF Österreichs, Andreas Wurzer.
Der WWF tritt auch für weitere ergänzende Naturversuche ein und besteht auf ein demokratisches und transparentes Beteiligungsmodell, das die Wirtschaftsinteressen genauso einbindet wie unabhängige Wissenschaftler und Umweltorganisationen. Der WWF richtete dazu heute einen Appell an Landeshauptmann Erwin Pröll in Form eines Offenen Briefes.
Seit Jahren tieft sich das Donauflussbett um mehrere Zentimeter pro Jahr ein. Im Naturversuch soll heuer an einer ausgewählten Flussstrecke gröberer Schotter zur Stabilisierung des Flussbettes eingebracht werden. „Es ist ausreichend Datenmaterial vorhanden, um den Versuch noch dieses Jahr starten zu können. Auch ist die Flussstrecke bei Bad Deutsch-Altenburg ausreichend gut dafür geeignet“, so der deutsche WWF-Flussbauexperte Georg Rast. Der WWF besteht aber auf Anpassungen, um möglichst viele noch offene Fragen zu klären und negative Auswirkungen auf das Flussökosystem so gering wie möglich zu halten.
Der WWF stellt klar, dass der Naturversuch kein erster Bauabschnitt des Flussbaulichen Gesamtprojekts sein darf. Auch sollen auf der knapp drei Kilometer langen Teststrecke maximal 25 Dezimeter Fahrwassertiefe in Furtbereichen angestrebt werden. Sämtliche Maßnahmen müssen bei negativen Auswirkungen wieder rückbaubar sein. Rodungen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Weitere Erkenntnisse sollen durch zusätzliche Versuche gewonnen werden.
Die Kraftwerke stromaufwärts halten Schottermaterial zurück, das dem Nationalpark Donauauen fehlt. Auch Flussregulierungen der letzten beiden Jahrhunderte haben erheblichen Anteil am Schotter-Defizit des Donauflussbettes. Dadurch vertieft sich die Sohle des Flusses und die Wasserspiegel sinken. Die Ufer und angrenzenden Auen dagegen verlanden mit Feinsedimenten, die von der Donau wegen der festgelegten Schifffahrtsrinne nicht mehr durch dynamische Flussbettverlagerung abgetragen werden können. Pflanzen- und Tierwelt der Donauauen leiden unter fehlender Dynamik und sinkenden Grundwasserständen und sind zunehmend bedroht.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...