Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
Energiezukunft: So gelingt die Klimawende ohne fossiles Gas

Grünes Gas aus erneuerbaren Quellen: Es klingt nach einem einfachen Schlüssel gegen die Klimakrise. Doch entgegen den Behauptungen der Gasindustrie ist erneuerbares Gas weder kostengünstig, noch reichen die Potenziale für großflächige Anwendungen aus. Daher muss ihr Einsatz in Zukunft klar fokussiert werden. Für Unternehmen bedeutet dies bei der klimafreundlichen Transformation ihrer Geschäftsmodelle großteils auf andere Energieformen zu setzten.
Ende des fossilen Gas-Zeitalters.
Gemeinsam mit Erdöl und Kohle gehört fossiles Gas weltweit zu den größten Klimakillern und ist allein in Österreich für 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hinzu kommt, dass etwa zwei Drittel unserer Energieversorgung derzeit aus importierter fossiler Energie besteht. Das verursacht ein jährliches Defizit von acht bis zehn Milliarden Euro für unsere Volkswirtschaft. Geld, welches gezielt für den klimafreundlichen Ausbau des Wirtschaftsstandort Österreich verwendet werden könnte. In Anbetracht der akuten Klimakrise und der im Regierungsprogramm verankerten Klimaneutralität 2040 kann eine nachhaltige Energiezukunft daher nur mit einem raschen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern gelingen. Dafür gibt es keine Alternative.

Erneuerbare Gase nur als Notfalltropfen in der Energiewende.
Egal ob Biomethan (aus Abfällen oder in Ausnahmen aus Energiepflanzen), synthetisches Methan oder Wasserstoff aus erneuerbarem Strom – grünes Gas kann den hohen Verbrauch an fossilem Gas nur in einem geringen Anteil ersetzen. Es ist daher unumgänglich den Einsatz auf Bereiche zu fokussieren, wo noch jegliche klimafreundliche Alternative fehlt. Dies ist zum Beispiel im Hochtemperaturbereich in der Industrie – wie in der Stahlerzeugung – der Fall. Zusätzlich braucht es Gasreserven für die Stabilisierung des Stromnetzes sowie in manchen Einsatzgebieten der chemischen Industrie. Auch im Verkehrsbereich wird erneuerbares Gas nur dort zum Einsatz kommen, wo Vermeidung oder Verlagerung an ihre Grenzen stoßen, wie beispielsweise im Flug- und Schiffsverkehr.
Auf zukunftsfähige Wärmestrategie setzen.
Im Umkehrschluss braucht es gerade dort, wo es viele Alternativen gibt, wie bei der Raumwärme, Warmwasser oder dem Straßenverkehr, einen klaren Zukunftsplan ohne erneuerbare Gase. Hier gilt es auf bereits bewährte und entwickelte erneuerbare Technologien zu setzen. Auch Gasheizungen in Gebäuden müssen bis 2040 schrittweise auf klimafreundliche Heizsysteme umgestellt werden.
Nur ein sparsames Energiesystem ist zukunftsfähig.
Die Grundvoraussetzung für eine naturverträgliche Energiewende ist eine wesentliche Reduktion des viel zu hohen heimischen Energieverbrauchs und eine Vermeidung von Energieverlusten. Parallel dazu muss der rasche Ausbau naturverträglicher erneuerbarer Energieformen sowie ein ganzheitlicher Mobilitätsplan für den Personen- und Güterverkehr vorangetrieben werden.
Auf ihrem Weg in eine Klimazukunft ohne fossiles Gas sollten Unternehmen folgende Punkte beachten:
- Auf Energieeffizienz setzen.
Das spart nicht nur Geld, sondern erhöht die Innovationskraft der Wirtschaft und ist ein zentraler Faktor für den Wirtschaftsstandort und den Technologieexport. - In Alternativen investieren.
Strom aus naturverträglichen Erneuerbaren ist eine der wichtigsten und günstigsten Dekarbonisierungsmöglichkeiten und wird zur Hauptenergiequelle am Weg zur Klimaneutralität. Wer gezielt aus fossilen Bereichen rausgeht, durchbricht Marktdynamiken und verhindert „stranded investments“. - Marktchancen nutzen und Vorreiter-Rolle einnehmen.
Durch die intensive technologische Entwicklung, verstärkte Nachfrage von Kund*innen und Anreizen aus Förderungen wie dem Green Deal, eröffnet der Klimaschutz flexiblen und innovativen Unternehmen schon jetzt die Märkte der Zukunft.
15-Punkte-Plan zeichnet klares Lösungsszenario.
Welche weiteren Schritte Österreich für den Ausstieg aus fossilem Gas und zum gezielten Einsatz für erneuerbare Gase braucht, haben die Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, WWF Österreich und der VCÖ in einem 15 Punkte umfassenden Aktionsplan: Erdgas-Zeitalter in Österreich beenden – Erneuerbare Gase naturverträglich einsetzen erarbeitet.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen
AVISO: Weltweite Klimaschutz-Aktion “WWF Earth Hour” findet am 22. März statt
Weltweite Rückschritte in der Klimapolitik – Umweltschutzorganisation WWF vereint Millionen Menschen, Unternehmen und Gemeinden hinter gemeinsamem Appell für mehr Klimaschutz
WWF zur Fiskalrats-Analyse: Politik muss alle Instrumente für mehr Klimaschutz nutzen
Umweltschutzorganisation fordert verbindliche Ziele und klare Regeln – Massiver Abbau umweltschädlicher Subventionen “dringend und überfällig” für Klima und Budget
WWF-Erfolg: Erstmals Meeresschildkröten-Nester in Nord-Tunesien entdeckt
Erstmals wurden Nester der Unechten Karettschildkröte an Tunesiens Nordküste entdeckt – ein wichtiger Erfolg für den Artenschutz! Dank gezielter Maßnahmen erreichten zahlreiche Jungtiere sicher das Meer.
Wale als Klimaschützer: WWF fordert besseren Schutz für “wandernde CO2-Speicher”
Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten