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Gegner des Innkraftwerks Telfs stellen IKB die Rute ins Fenster
![Inn bei Tösens Oberland. (c) WWF/A.Vorauer](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/45743ccb6812a.jpg)
Innsbruck, am 4. Dezember 2009 – Zum Krampustag am 5. Dezember stellen die Gegner des Innkraftwerks Telfs dem Vorstandsvorsitzenden der Innsbrucker Kommunalbetriebe, Dr. Elmar Schmid, eine riesige Rute ins Fenster. „Der Krampus jagt im Advent nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern Schauer über den Rücken, sondern er übt traditionell auch soziale Kontrolle aus und achtet auf Ordnung“, erläutert Nicole Schreyer vom WWF. Stellvertretend für die Teufelsgestalt mahnen der WWF mit der Plattform Tiroler Inn und den Bürgermeistern von Rietz und Stams: „Wenn die IKB mit der Planung dieses sinnlosen Kraftwerks fortfährt, steigen wir auf die Barrikaden!“ Die Interessen der BürgerInnen in den Gemeinden dürfen nicht übergangen werden, so die Kraftwerksgegner.
Gegen das Kraftwerk Telfs, das das Sonderschutzgebiet Rietzer und Mieminger Innauen massiv schädigen würde, wächst jetzt ein immer breiteres Bündnis. Der Bürgermeister von Stams, Franz Gallop, und sein Amtskollege aus Rietz, Gerhard Krug, unterstützen die Plattform Tiroler Inn und stellen sich klar gegen das IKB-Kraftwerk Telfs.
Stams: Naherholungsgebiet wird verteidigt
Der Stamser Bürgermeister Franz Gallop erklärt: „Es gibt am Inn kaum noch Stellen mit einem freien und ungefährlichen Zugang zum Ufer. Die Bürger meiner Gemeinde haben dieses Glück! Sie schätzen das Innufer von der Stamser Hängebrücke bis hin zu den Schotterbänken bei Rietz im Sommer als beliebten Badeplatz.“ Beim Kraftwerk Telfs gehe es nicht um ein grundsätzliches Für und Wider der Wasserkraft, sondern um die Standortwahl im Sonderschutzgebiet. „Die Zerstörung der letzten Innauen durch die IKB wiegt genau so schwer, als würden wir unseren Stamser Eichenwald für ein Biomassekraftwerk abholzen", zieht Gallop einen Vergleich. „Wir werden beides nicht hergeben!“, so Gallop kämpferisch.
Trotz positiver Vorprüfung: Rietzer Bürgermeister bleibt beim Nein
„Die energiewirtschaftliche Ausbeute durch das Kraftwerk ist marginal im Verhältnis zum Naturverlust, den unsere Gemeinden erleiden würden”, pflichtet ihm Bürgermeister Gerhard Krug aus Rietz bei. Er befürchtet ein Überfluten der Keller durch den erhöhten Grundwasserspiegel, der sich im Fall von Hochwassern noch gravierender auswirken würde. „Was die IKB derzeit betreibt, ist nur Schönrederei. Mir ist die Sicherheit der Rietzer Bevölkerung in allen Belangen sehr wichtig. Darum bleibe ich bei meinem klaren Nein zum geplanten Kraftwerk!“, unterstreicht Krug.
Fischer: Äsche, Bachforelle und Koppe sollen bleiben
Die Fischfauna des Inn befindet sich in einem ökologisch sehr bedenklichen Zustand. „Die Rietzer und Mieminger Innauen sind als Laichhabitat und Kinderstube für viele einheimische Fischarten wie Äsche und Bachforelle äußerst wichtig“, erklärt Andreas Schiechtl, Obmann der Innsbrucker Fischereigesellschaft. „Mit dieser Standortwahl disqualifizieren sich die IKB selbst!“ Die Hälfte der ursprünglich 31 Fischarten des Inn ist bereits ausgestorben.
WWF: Den Inn frei fließen lassen!
Der vom Kraftwerk Telfs betroffene Innabschnitt gehört zu den letzten Resten intaktem Lebensraum, der am massiv genutzten Tiroler Landesfluss noch übrig ist. Im jüngst vorgestellten WWF-Ökomasterplan wurden die 53 größten Flüsse Österreichs in Bezug auf ihre Schutzwürdigkeit analysiert. Demnach sind besonders Strecken in Schutzgebieten, wie die Rietzer und Mieminger Innauen, höchst erhaltenswert und dürfen nicht durch weitere Wasserkraftwerke zerstört werden.
Die Mitglieder der Plattform Tiroler Inn – darunter der WWF, die Innsbrucker Fischereigesellschaft, BirdLife, der Alpenverein, die Naturfreunde, der Naturschutzbund und der Tiroler Fischereiverband sind entschlossen, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Kraftwerk Telfs zu verhindern.
WWF-Ökomasterplan und Petition für den Schutz der Flüsse zum Download:
www.wwf.at/presse
Aktionsfoto (Rute) ab 10:30 Uhr zum Download unter www.wwf.at/presse
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250
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