WWF-Berechnung auf Basis von Satellitendaten zeigt um 35 Prozent höhere Versiegelung – Pro-Kopf-Werte in St. Pölten, Wiener Neustadt und Villach am höchsten – WWF fordert mehr Grünräume
Gemeinsam Biodiversität sichern
Halsbandschnäpper, Mittelspecht, Hirschkäfer und Großer Eichenbock – sie sind auf Tot- und Altholz angewiesen. Um schützenswerten Arten Lebensraum zu sichern, arbeiteten der WWF Österreich und Esterhazy an der Entwicklung eines Verbundsystems im Wirtschaftswald.
WWF Österreich und die Esterhazy Betriebe GmbH haben in einer dreijährigen Forschungskooperation untersucht, wie ein zusammenhängendes System aus Alt- und Totholzbäumen in Wirtschaftswäldern umgesetzt werden kann. Auf einer Projektfläche von 3.500 Hektar pannonischen Eichen-Hainbuchenwaldes im und angrenzend an das Europaschutzgebiet Leithagebirge entwickelten die Expert*innen ein Modell, das sowohl forstbetriebliche Ziele berücksichtigt als auch EU-Schutzgüter fördert.
Anhand des Modellprojekts erstellten WWF und Esterhazy einen Praxisleitfaden, um Waldbesitzer*innen ein Instrument zur Verbindung von Ökologie und Ökonomie im Wald in die Hand zu geben und damit zukünftige Projekte zu erleichtern.
„Esterhazy beweist seit Jahren, dass erfolgreiches Wirtschaften im Einklang mit der Natur möglich ist. Dabei wird der Fokus nicht nur auf den Erhalt, sondern auf die Förderung der Artenvielfalt im Zusammenspiel mit aktiver forstlicher Bewirtschaftung gelegt. Die Entwicklung eines Alt- und Totholzverbundsystems für Wirtschaftswälder ist ein weiterer Erfolg der jahrelangen produktiven Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich. Das hieraus entstandene Praxishandbuch ist eine ideale Grundlage für Folgeprojekte und zeigt, dass sich Naturschutz und Forstwirtschaft erfolgreich ergänzen können“, so DI Matthias Grün, Geschäftsführer Esterhazy Betriebe GmbH.
„Die Umsetzung von Alt- und Totholzverbundsystemen im Wirtschaftswald sichert vielen Arten ein langfristiges Überleben. Das Handbuch zeigt, wie die Erhaltung von Alt- und Totholz in Wirtschaftswäldern gelingen kann. Es soll zur Umsetzung ähnlicher Projekte anregen und damit einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt im Wald liefern“, sagt Mag.a Karin Enzenhofer vom WWF Österreich. „Alt- und Totholz ist aber nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch für die Produktivität der Wirtschaftswälder wichtig, da daraus der Humus von Morgen entsteht.“
Das Praxishandbuch zum Alt- und Totholzverbundsystem ist unter folgendem Link ab sofort abrufbar: https://www.wwf.at/artikel/alt-und-totholz-in-der-praxis/
News
Aktuelle Beiträge
Welt-Elefanten-Tag am 12. August: WWF fordert besseren Schutz
Elefanten leiden unter Wilderei und Zerstörung ihres Lebensraums – WWF Österreich schützt bedrohte asiatische Elefanten: Erfolge in Thailand
WWF-Umwelt-Check: Parteien versprechen Bodenschutz im neuen Regierungsprogramm
Vier von fünf Parlamentsparteien für Pakete gegen Bodenverbrauch und Lebensmittelverschwendung im künftigen Regierungsprogramm – Allianz für starkes Klimaschutzgesetz
Welterschöpfungstag am 1. August: WWF warnt vor Ausbeutung des Planeten
Enormer Ressourcen-Hunger ist “Raubbau an der Zukunft kommender Generationen” – WWF fordert Reduktion des Energieverbrauchs, Bodenschutz-Vertrag und Wiederherstellung zerstörter Natur
WWF-Erfolg: Tiger im Norden Myanmars gesichtet
Seit 2018 gab es keine Spur mehr von Tigern in den nördlichen Wäldern von Myanmar. Nun gibt es eine kleine Sensation: Auf Bildern von Wildtierkameras haben wir die Großkatze entdeckt!
Neue Ernährungsempfehlungen: WWF fordert mehr Ambition und Reformen
Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm