WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Greenpeace und WWF: 45.000 Stimmen gegen Lebensmittelverschwendung
Presseaussendung Greenpeace und WWF
Wien, 19.10.2016 – Greenpeace und der WWF übergaben heute 45.000 Unterschriften engagierter Bürgerinnen und Bürger gegen Lebensmittelverschwendung an das Bundesministerium für ein Lebenswertes Österreich.
Friederike Klein, WWF-Referentin für Nachhaltige Ernährung, erklärt: „Von über 760.000 Tonnen Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist mehr als die Hälfte potentiell vermeidbar. Das Ministerium hat sich selbst zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle in Österreich bis 2018 um 20 Prozent zu verringern. Das wird nur gelingen, wenn endlich gesetzliche Rahmenbedingen und verbindliche Maßnahmen geschaffen werden. Die Lebensmittelverschwendung muss endlich gestoppt werden.“
Nunu Kaller, Konsumentensprecherin von Greenpeace, dazu: „Die Politik ignoriert nicht nur die warnenden Stimmen der NGOs, sondern auch die Forderung von 45.000 Bürgerinnen und Bürgern nach klaren Strategien gegen Lebensmittelverschwendung. Wir fordern Minister Rupprechter auf, sich an die selbst gesetzten Vorgaben zu halten und endlich verbindliche Rahmenbedingungen gegen Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Die Bundesregierung hat es in der Hand: Soll Österreich eine Vorreiterrolle in der EU einnehmen oder zum Nachzügler werden?“
Gemeinsam fordern die NGOs von der Bundesregierung einen österreichweiten Umsetzungsplan, der eine Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030 zum Ziel hat.
Dafür braucht es:
- eine klare Strategie, verbindliche Maßnahmenpakete und Reduktionsziele für alle Akteure der Lieferkette und eine kritische Evaluierung der bestehenden Gesetze und Fördersysteme
- klare politische Zuständigkeiten in Form einer Koordinierungsstelle anstatt der aktuellen Aufteilung auf mehrere Ministerien
- laufende, aktuelle Daten zur Einhaltung der Reduktionsziele
Denn weltweit landet rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll. Auch in Österreich ist die Situation besorgniserregend. Hierzulande werden rund 760.000 Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen. Fehlende Daten zu Landwirtschaft und Produktion lassen eine noch höhere Abfallmenge vermuten. Lebensmittel gehen entlang der gesamten Nahrungskette verloren – vom Acker über die Verarbeitung bis zum Handel, Gastronomie und Haushalt. Die Mengen an weggeworfenen Produkten haben nicht nur enorme Auswirkungen auf die Umwelt, sondern sind auch sozial und wirtschaftlich gesehen bedenklich. Dabei wäre mehr als die Hälfte der ermittelten Lebensmittelabfälle, also 490.000 Tonnen, potenziell vermeidbar.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel: +43 (0) 1 48817 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Nora Holzmann, Pressesprecherin Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0) 664 610 39 98, E-Mail: nora.holzmann@greenpeace.org
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltschonenden Christbaum zu Weihnachten
Österreicher:innen setzen auf echte Bäume zu Weihnachten – WWF zeigt, worauf es bei einem umweltschonenden Christbaum ankommt
Winter auf dünnem Eis: WWF warnt vor zunehmenden Belastungen für Eisbären
Klimakrise und wachsende Öl-Industrie bedrohen den Lebensraum der Eisbären – Mütter und ihre Jungtiere besonders betroffen – WWF patrouilliert am Polarkreis zum Schutz und zur Entschärfung von Konflikten
Good News: Geretteter Seeadler besendert und wieder in Freiheit
Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz