Am Strand Sekania auf der griechischen Insel Zakynthos wurde heuer eine Rekordzahl an Nestern der Meeresschildkröte Caretta caretta gefunden. Außerdem überlebten besonders viele Jungtiere.
Himalaya: Kleinere Gletscher schmelzen schneller als große
Neu-Delhi/Kathmandu/Wien, 24. November 2009 – Kleinere Gletscher im Himalaya erweisen sich als viel anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels als größere Gletscher. Das ergibt ein neuer Bericht des WWF Indien und dem Birla Institute of Technology (BIT). Die Untersuchung an 466 Gletschern beweist, dass die Eismassen auf dem Dach der Welt seit 1962 durchschnittlich um 21 Prozent zurückgegangen sind. Dabei verloren die größeren Gletscher um zwölf Prozent, die kleineren sogar um 38 Prozent. Im selben Zeitraum hat sich die Eisfläche der Himalaya-Gletscher von 2.077 auf 1.628 Quadratkilometer verringert. Am 3. Dezember wird eine Delegation von nepalesischen Sherpas und dem WWF von Bundespräsident Heinz Fischer und vom Umweltministerium in Wien als Klimazeugen empfangen. Die Sherpas touren durch mehrere Länder Europas und berichten über die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels im Himalaya.
Die Ergebnisse der neuen Studie „Klimazeugnis: Gletscher im indischen Himalaya“ berichten von Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft, die Lebensgrundlage von Millionen Menschen, die Ökosysteme und die biologische Vielfalt über große Flächen. Am 3. Dezember werden zwei Sherpas nach Wien kommen, von denen einer den Mount Everest am öftesten aller Menschen bisher bestiegen hat – nämlich 19 Mal. Die vom WWF eingeladene nepalesische Delegation wird von Bundespräsident Heinz Fischer und im Umweltministerium empfangen.
Der Bericht präsentiert die Ergebnisse einer laufenden Forschungsarbeit zu zwei zentralen Himalaya-Gletschern seit 2006 – Gangotri, ein 30 Kilometer langer Gletscher und Kafni, der 4,2 Kilometer lang ist. „Der rasche Rückgang der kleineren Gletscher ist sehr bedenklich, sagte der Ravi Singh, Geschäftsführer des WWF Nepal. „Diese Gletscher sind möglicherweise anfälliger für lokale Klimaänderungen. Wir sehen einen Bedarf für eine langfristige und kontinuierliche Bewertung der hydrometeorologischen Parameter in der Nähe von Gletschern. Wir müssen sie noch besser überwachen um die Zukunft der Trinkwasserversorgung besser prognostizieren zu können.“
Die WWF-Studie untersuchte die Veränderungen an den Gletscher im indischen Himalaya mit Hilfe der wissenschaftlichen Daten sowie empirische Belege von bodennahen Parametern. Um die Wirkung der hydrometeorologischen Parameter zu verstehen, hat das Team zwei automatische Wetterstationen, eine in der Nähe von Bhojwasa nahe Gangotri und eine weitere in Kafni aufgestellt. Die Studie beweist klar, dass sich die Himalaya-Gletscher zurückziehen. Die größeren Gletscher schmelzen wegen ihrer Masse langsamer als die kleineren. Das ist ein Trend der quer durch den Himalaya geht und bei vielen anderen kleineren Gletschern beobachtet werden kann.
Die Studie sagt außerdem, dass die Auswirkungen des Gletscherschwunds auf die Lebensbedingungen der Menschen, Ökosysteme und der biologischen Vielfalt bisher unterschätzt wurden. Auch sichtbare soziale und wirtschaftliche Veränderungen wurden beobachtet. Dörfer, die näher am Gangotri liegen, spüren die Veränderungen beim Schneefall in den Wintermonaten und weniger Bodenfeuchte, den Einfluss auf den Fruchtwechsel, die Anbaustrukturen und die Wasserversorgung. Der Bericht schlägt nun Anpassungsmaßnahmen für die Region vor.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF Österreich, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at, Website: www.voteearth.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Grenzenlos verbunden: INN Dialog diskutiert über Zukunft des Inns
Internationaler Austausch zu Schutz und Wiederherstellung der Natur am Inn – Reges Interesse und über 100 Teilnehmende bei Fachvorträgen und Exkursionen
WWF Living Planet Report zeigt dramatischen Rückgang von Wildtierbeständen weltweit
Wildtierbestände seit 1970 um fast drei Viertel geschrumpft – Naturzerstörung als Ursache – WWF fordert globale Naturschutz-Offensive
Good News: Luchsin Luna in den Wäldern bei Tarvis freigelassen
Großes Abenteuer für Luchsin Luna: Sie wurde im Rahmen des „ULyCA“-Projektes in den Wäldern bei Tarvis nahe der österreichischen Grenze freigelassen. Besonders einer wartet schon sehnsüchtig auf sie: Luchsmännchen Flori.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Naturschutzorganisation zur EU-Abstimmung über die geplante Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf
WWF-Erfolg: Tiger kehren nach Kasachstan zurück
Zwei Großkatzen, eine Mission: In Kasachstan sollen zwei sibirische Tiger dafür sorgen, dass es schon bald wieder freilebende Tiger im Land gibt. Die Umsiedlung war bereits erfolgreich – ein Meilenstein im Artenschutz!
Meilenstein im Artenschutz: Tiger kehren nach 70 Jahren nach Kasachstan zurück
Umsiedlung von Tigern aus Gefangenschaft sorgt für Hoffnung auf wildlebende Nachkommen – WWF bestärkt im Einsatz zum Schutz der Großkatzen
Weltflüssetag: WWF fordert umfassende Renaturierung der heimischen Fließgewässer
Ökologisch intakte Fließgewässer essenziell für Hochwasserschutz und krisensicheres Österreich – Umweltschutzorganisation fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen und Feuchtgebieten
Klimastreik: WWF fordert Bodenschutz und Renaturierung von neuer Regierung
Umweltschutzorganisation fordert grundlegendes Umdenken von der Politik – Neue Bundesregierung muss “Grünes Sicherheitsnetz” für krisenfestes Österreich umsetzen