Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
Jeder Hektar zählt: Freiheit statt Korsett für die March!

Presseaussendung zum 3. Jahrestag der Hochwasserkatastrophe an der March
Wien, am 1. April 2009 – 1.500 Hektar Augebiet – über 2000 Fußballfelder – stehen auf dem Spiel: An diesen Flächen an den Flüssen March und Thaya könnte ökologischer Hochwasserschutz jetzt modellhaft umgesetzt werden. Im Zuge der Sanierung des maroden Schutzdammes fordert der WWF das BMVIT auf, dem Fluss mehr Platz zu geben und dadurch die Hochwassersicherheit der Anrainer zu erhöhen. „Dass man mit völlig veralteten Konzepten aus dem vorigen Jahrhundert nicht weiterkommt, hat der Dammbruch von Dürnkrut vor genau drei Jahren wohl drastisch gezeigt“, erklärt Gerhard Egger vom WWF „Wer nur nach höheren Dämmen ruft, setzt auf das falsche Pferd!“
Das Motto „Technischer Hochwasserschutz, wo nötig – ökologischer Hochwasserschutz, wo möglich“ kann nun in den Unteren Marchauen erstmals konkret und modellhaft umgesetzt werden. Wird nur 500 Meter westlich der jetzigen Trasse ein neuer Damm errichtet, kann er kürzer, wesentlich niedriger und somit kostengünstiger ausfallen. Damit gewinnt der Fluss 70 Hektar – 100 Fußballfelder – mehr natürlichen Überschwemmungsraum.
Moderne Lösungen statt „Zurück in die Zukunft“ im Schutzwasserbau
„Wenn nicht hier, wo dann?“ fragt Egger die Planer der via donau. „Im Hochwasserfall dämpft dieses riesige Rückhaltebecken die Wellen und versorgt die Au zugleich mit ihrem wichtigsten Lebenselexier, dem Wasser“, erklärt Egger. Einen Großteil der benötigten Fläche stellt der WWF als Miteigentümer des Naturreservats Marchauen für dieses Vorhaben gratis zur Verfügung.
Damit kann auch der Aufforderung des Rechnungshofes aus dem Jahr 2008 Rechnung getragen werden, der die Nutzung zusätzlicher Retentionsräume für den March-Hochwasserschutz einfordert.
Natürliche Überschwemmungsdynamik: Wasser marsch für die Au!
Auwälder und Auwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen weltweit. Die vielfältige Flusslandschaft an March und Thaya am Rande des Karpatenbeckens ist als Eldorado der Artenvielfalt von gesamteuropäischer Bedeutung. Imposante Vogelarten wie der Seeadler, der Schwarz- und der Weißstorch profitieren von den üppigen Auwiesen ebenso wie die winzigen „Dinosaurier“ der Region: 11 Urzeitkrebs-Arten haben als lebende Fossilien 200 Millionen Jahre überdauert, zwei davon kommen nur noch in den Tümpeln der March-Thaya-Auen vor.
Faktenblatt Ökologischer Hochwasserschutz an March und Thaya: Download auf www.wwf.at/presse
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin
Gerhard Egger, WWF-Projektleiter March-Thaya-Auen
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