Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Kanutour durch die Au: WWF Jugendgruppe erforscht die March

Wien, 20. Juni 2012 – Drei Tage verbrachte die WWF Jugendgruppe „Youth Taking Action for the Earth“ gemeinsam mit 13 Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den March-Thaya-Auen zwischen Jedenspeigen und Marchegg. Mit dem Kanu erforschten die 15- bis 30-jährigen die einzigartige Flusslandschaft und ihre Bewohner. Auf dem Programm standen neben dem hautnahen Naturerleben zu Wasser und zu Lande auch interaktive Workshops zum Lebensraum Au und seiner Bedeutung für Mensch und Tier. „Es war unglaublich schön zu sehen, mit wie viel Spaß und Neugierde die Jugendlichen bei der Auexpedition dabei waren“, so WWF-Expertin Karin Donnerbaum. „Es sind sogar tolle Ideen für Auschutzprojekte entstanden.“
Die 15- bis 30-jährigen Teilnehmer der dreitägigen WWF-Kanutour durch die March-Thaya-Auen waren von der Einzigartigkeit des Gebiets so beeindruckt, dass sie bereits vor Ort Ideen zum Schutz der Aulandschaft entwickelten. Der 21-jährige Thomas Schallhart möchte beispielsweise gemeinsam mit anderen Jugendlichen eine Initiative starten, um verstärkt auf die Schönheit und Bedrohungen der March-Thaya-Auen aufmerksam zu machen. „Ich bin davon überzeugt, dass es rasch Taten braucht, um die March-Thaya-Auen zu bewahren. Deshalb möchte ich Naturfreunden jeden Alters eine Plattform bieten, wo sie ein Zeichen für den Schutz der Au setzten und einen Appell an die die österreichische Regierung richten können. Das unglaublich artenreiche Gebiet ist mehr als nur geeignet für einen siebenten Nationalpark Österreichs."
March-Thaya-Auen: grünes Herz zwischen Wien und Bratislava
Die 60.000 Hektar umfassenden March-Thaya-Auen östlich von Wien sind die artenreichste Flusslandschaft Österreichs. Die abwechslungsreiche Landschaft aus ausgedehnten Auwäldern, Altarmen, Tümpeln, Auwiesen und Sanddünen schafft eine besonders hohe Artenvielfalt auf engem Raum. Mehr als 500 gefährdete Tiere und Pflanzen sind auf den intakten Lebensraum angewiesen. Dazu zählen majestätische Großgreifvögel wie See- und Kaiseradler, Säugetiere wie Auhirsch und Fischotter, sowie zahlreiche Molche, Frösche, Urzeitkrebse und Libellen. Die March-Thaya-Auen sind zudem natürlicher Hochwasserschutz, Trinkwasser- und Kohlenstoffspeicher sowie Erholungsgebiet für mehr als drei Millionen Menschen in Mitten der Industrieregionen Wien und Bratislava. Da das Gebiet durch Flussverbauungen, Straßenbau und Industrieparks massiv bedroht ist, setzt sich der WWF für den dauerhaften Schutz der March-Thaya-Auen durch einen Nationalpark oder einen Biosphärenpark ein. Mehr auf www.unsere-au.at.
Der WWF dankt dem Lebensministerium für die finanzielle Unterstützung des WWF Jugendprogramms „Youth Taking Action for the Earth“.
Weitere Informationen zur WWF Jugendgruppe „Youth Taking Action for the Earth“ auf www.wwf.at/ytae, www.facebook.com/WWFytae und www.WWFytae.blogspot.com.
Rückfragehinweis und Fotos:
Mag. (FH) Lisa Simon, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: +43-1-48817-215, Mobil: +43-676-83488215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch