Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Karotten für hungrige Kängurus

Stellen Sie sich vor, ein riesiges Feuer hat ihr Zuhause verwüstet. Sie haben es mit viel Glück irgendwie überlebt, doch jetzt droht eine neue Gefahr. Die Flammen haben nichts übrig gelassen: kein Futter, keine Verstecke, wenig Wasser gibt es sowieso. Sie haben Hunger und Durst, können ihn aber nirgendwo stillen. Das war bis vor kurzem die Realität für viele australische Arten in völlig abgebrannten Landstrichen wie den Blue Mountains nordwestlich von Sydney.
Essen per Helikopter – zur Überbrückung
Um die Zeit zu überbrücken bis ihre natürliche Nahrung wieder nachwächst, haben unsere Kollegen vom WWF Australien zusammen mit Partnern einen ganz speziellen „Home Delivery Service“ ins Leben gerufen. Sie werfen Karotten und Süßkartoffeln über den abgebrannten Regionen per Helikopter ab. Somit verhungern bedrohten Arten wie das Bürstenschwanz-Felskänguru nicht, bevor sich ihr Lebensraum vom Buschfeuer erholt.
Karotten sind sehr nahrhaft und enthalten auch recht viel Wasser. Über eine Tonne Karotten und Süßkartoffeln wurden an fünf Felskänguru Kolonien im Wolgan Valley verteilt, eine weitere Tonne an drei Kolonien im Capertee Valley. Auch sechs weitere Kolonien im Yengo Nationalpark bekamen Essenslieferungen.

Die Natur kommt zurück
“Wo auch immer wir zu Fuß hinkommen, installieren wir Kamerafallen, um die überlebenden Felskängurus und weitere Arten zu monitoren. So konnten wir Bilder einiger Kängurus machen, es ist ein gutes Zeichen“, sagt Trent Forge vom New South Wales Parks and Wildlife Service, „die Eukalyptusbäume sprießen schon wieder und auch die Gräser kommen zurück. Die Landschaft wird sich erholen, hoffentlich auch die Wildtiere.“
Langfristige Arbeit liegt noch vor uns
Die verschiedenen Nothilfe-Maßnahmen waren wichtig. Jetzt, da sich die Natur langsam erholt, verschiebt sich der Fokus unserer Arbeit immer mehr auf langfristige Lösungen. Geschätzte 10 bis 12 Millionen Hektar Land sind in ganz Australien verbrannt, mehr als eine Milliarde Tiere wurden von den Buschfeuern beeinträchtigt oder gar getötet. Nach den Nothilfe-Maßnahmen geht es um den Schutz und die Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume.
„Wir müssen die wichtigen Lebensräume, die noch erhalten sind schnellstmöglich unter Schutz stellen“, meint Tim Cronin vom WWF Australien, „diese intakten Überreste sind wie wichtige Archen, wo sich die Artenvielfalt erholen und nachwachsen kann, um von dort aus die vom Feuer zerstörten Gebiete wieder zu besiedeln.“

All das wäre ohne die großartige Unterstützung aus aller Welt nicht möglich gewesen. Ein herzliches Danke an alle, die gespendet haben.
Das waren weitere Nothilfe-Maßnahmen des WWF:
Unterstützung der Koala-Spürhunde
Medizinische Versorgung verletzter Koalas
Noch mehr Nachrichten (auf Englisch) von unseren australischen Kollegen
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!