Lobautunnel: WWF kritisiert Bauankündigung als “milliardenschweren Irrweg”

25. September 2025 | Boden, Österreich, Politische Arbeit, Presse-Aussendung

Kilometerlanger Tunnel unter dem Nationalpark konterkariert Klima- und Umweltziele - WWF fordert Fokus auf öffentlichen Verkehr und flächensparende Raumplanung
Breite asphaltierte Straße mit mehreren Fahrspuren, mittig durch Betonleitwände getrennt. Wenige Autos fahren bei Sonnenschein und leicht bewölktem Himmel in beide Richtungen. Links eine Backsteinmauer, rechts grüne Wiesen und ein blaues Verkehrsschild mit Richtungsangaben. Im Hintergrund sind vereinzelt Hochhäuser und ein entfernter Hügel zu sehen.

Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert das aktuelle Bekenntnis von Infrastrukturminister Peter Hanke zum Lobautunnel als milliardenschweren Irrweg. “Die Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie die Milliardenkosten sprechen eindeutig gegen den Lobautunnel. Er gefährdet ein Naturparadies, versiegelt bestes Ackerland und sabotiert das Erreichen der Klimaziele”, sagt Simon Pories vom WWF unter Verweis auf den über 500 Seiten starken Umweltbericht im Rahmen der “Strategischen Prüfung Verkehr“ – die bisher umfassendste Prüfung. Demnach ist der Lobautunnel die umweltschädlichste und teuerste aller untersuchten Varianten.

Die gesamte Lobau-Autobahn zerstört und zerschneidet Lebensräume und würde laut Umweltbericht zum Verlust von mehr als 130 Hektar an landwirtschaftlich genutzten Böden führen – und das in der Region mit den fruchtbarsten Böden Österreichs. “Die Lobau-Autobahn ist mit ihrer gigantischen Versiegelung nicht nur ein Verlust für die ‘Kornkammer Österreichs’, sondern beeinträchtigt auch den Wasserhaushalt der Region. Das schadet dem Klima, der Umwelt und der Artenvielfalt zusätzlich”, sagt WWF-Bodenschutz-Sprecher Simon Pories.

Laut bisherigen Aussagen von renommierten Fachleuten und des Umweltbundesamts würde die Südosttangente (A23) nur wenig entlastet, aber speziell in den Bezirken nördlich der Donau würde die Verkehrsbelastung sogar stark zunehmen. Der WWF fordert stattdessen vor allem den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und eine flächensparende Raumplanung, die sich entlang hochrangiger öffentlicher Verkehrsmittel wie der Bahn orientiert und damit auch wertvolle Böden schützt.

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Leonhard Steinmann
Leitung Kommunikation, WWF Österreich

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