Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
NGOs zur Spendenabsetzbarkeit : "Jetzt weg mit der Spendensteuer"

Wien, 25. 11. 2008 – Mit einer Protestveranstaltung vor dem Parlament unter dem Motto "Jetzt weg mit der Spendensteuer", läuteten österreichische Sozial- und Umwelt-Organisationen heute die letzte Runde im Kampf um die Absetzbarkeit von Spenden ein. Obwohl alle politischen Parteien seit Jahren die Einführung der Spendenabsetzbarkeit versprochen haben, ist diese bislang nicht beschlossen worden. Österreich ist damit gemeinsam mit Finnland in Europa weiterhin das traurige Schlusslicht in dieser Frage.
Nun haben die politischen Verantwortlichen in Österreich eine weitere Chance ungenützt verstreichen lassen: Der Antrag zur Spendenabsetzbarkeit ist heute im Finanzausschuss des Parlaments verschoben worden. Und im neuen Regierungsprogramm ist die Spendenabsetzbarkeit mit keiner Silbe erwähnt. "Es kann nicht sein, dass sich Menschen und Umwelt in Zeiten wirtschaftlicher Flaute ganz hinten anstellen müssen. Daher: "Jetzt Wort halten und steuerliche Absetzbarkeit von Spenden mit 2009 einführen", fordern die heimischen NGOs.
Kommt die Spendenabsetzbarkeit nicht, rechnen die heimischen NGOs wie Ärzte ohne Grenzen, Caritas, Diakonie, GLOBAL 2000, Greenpeace, Hilfswerk, Licht für die Welt Rotes Kreuz, SOS Kinderdorf, Volkshilfe und WWF mit weiteren gravierenden Auswirkungen, da im Zuge der Wirtschaftsflaute das Spendenvolumen sinken, der Bedarf an den Leistungen der NGOs aber gleichzeitig steigen wird.
Im Rahmen der Protestaktion "Jetzt weg mit der Spendensteuer" machen die Spitzen der heimischen Sozial- und Umwelt-Organisationen, darunter Caritas-Präsident Franz Küberl, Diakonie-Direktor Michael Chalupka, GLOBAL 2000 Geschäftsführer Klaus Kastenhofer, Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit, Hilfswerk-Geschäftsführer Walter Marschitz, Rotkreuz-Generalsekretär Wolfgang Kopetzky, Volkshilfe- Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger und Licht ins Dunkel-Gründer Kurt Bergmann deshalb heute, Dienstag Vormittag, vor dem Parlament auf das uneingelöste Versprechen der Politik aufmerksam und fordern erneut eine Umsetzung noch im Jahr 2009 ein.
Zum Auftakt überreichten hochrangige NGO-Vertreter dem Vorsitzenden des Finanzausschusses Günther Stummvoll eine DVD, um die Parteien an ihre fix gemachte Zusage in dieser Frage zu erinnern. Die DVD enthält einen Ausschnitt aus der TV-Diskussion mit Ingrid Thurher vor exakt zwei Monaten (25. September). Damals haben die fünf Spitzenkandidaten der im Parlament vertretenen Parteien, Faymann, Molterer, Van der Bellen, Strache und Haider auf die Frage von Ingrid Thurnher, ob sie für eine solche Absetzbarkeit seien, mit einem klaren "Ja" geantwortet.
Stummvoll versprach bei der Übergabe der DVD, dass die Spendenabsetzbarkeit im Jahr 2010 umgesetzt werde. Dies ist den NGOs allerdings zu wenig. Der einheitliche Grundtenor: "Wir brauchen die Entlastung jetzt. Während die Wirtschaft mit Milliardensummen unterstützt wird, müssen sich Menschen und Umwelt ganz hinten anstellen. Das kann nicht die Lösung sein. Es braucht ein deutliches Ja zur Solidarität. Wir werden keine Vertröstung mehr hinnehmen."
Rückfragehinweis:
Maga. Silke Ruprechtsberger, Caritas Österreich- Kommunikation, Tel: 01/48831- 417 bzw. 0664/82 66 909
Mag. Dieter Hernegger, Interessensvertretung österreichischer gemeinnütziger Vereine (IÖGV), Tel: 0676/ 688 30 93
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert