Rekordtemperaturen und Plastikverschmutzung prägten den Sommer im Mittelmeer – Zahlreiche Tierarten unter Druck – WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten
Seltener Amur-Tiger wird Opfer von Wilderern
Russische Jäger haben einen der vom Aussterben bedrohten Amur-Tiger erschossen. Die seltene Großkatze fiel in der Provinz Primorje einer Treibjagd zum Opfer, die offiziell Hirschen und Wildschweinen galt.
Nach Angaben des WWF fehlte den Jägern für das Gebiet die erforderliche Jagdlizenz, zudem seien mehr Jäger als erlaubt beteiligt gewesen. „Immer wieder werden bei diesen Treibjagden auch bedrohte Arten geschossen“, ärgert sich Russlandexpertin Helen Kolb vom WWF. „Die Wilderer wissen natürlich, dass es in dem Gebiet auch Tiger gibt.“ Der WWF fordert daher bereits seit Jahren schärfere Regelungen und deren Umsetzung für Jagden in Tigergebieten.
Nur zwei Tage nach dem Vorfall retteten Einwohner des Dorfes Innokentjevka in der Nachbarprovinz Khabarovsk ein halbtotes etwa sechs Monate altes Tigerjunges, das durch die Strassen des Dorfes schwankte.
Die Mutter des fast verhungerten Tieres wurde offenbar ebenfalls Opfer von Wilderern. Das Jungtier befindet sich nun in einer Pflegestation.
„Zwei Einzelfälle, die aber zeigen, dass der Amur-Tiger Leibwächter dringender denn je braucht“, sagt Frank Mörschel, beim WWF Deutschland Leiter des Amurprojekts. Der WWF setzt sich seit 1993 mit Anti-Wilderer-Brigaden für den Schutz der seltenen Raubkatzen ein.
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation gehen immer mehr Einheimische zum Jagen in die Wälder.
Programme, die die Wirtschaft ankurbeln und das Überleben der Menschen vor Ort sichern sollen sind verabschiedet, doch weil das Geld für die Umsetzung fehlt, kommen sie nicht in Gang.
„Stattdessen finanzieren die Provinzregierungen neue Straßen, um Holzfirmen den Weg auch in abgelegene Regionen zu ermöglichen. Dort holzen sie den unberührten Wald ab, doch von den Gewinnen sieht die Bevölkerung vor Ort nichts“, erläutert Helene Kolb.
Den Tigern schaden die Strassen gleich doppelt, da sie nicht nur ihren Lebensraum zerstören, sondern den Wilderern auch noch den Zugang in sonst schwer erreichbare Gegenden erleichtern.
„Der WWF setzt sich für großflächige und zusammenhängende Schutzgebiete ein, sowie eine nachhaltige Entwicklung in der Region ein – vor allem durch eine verantwortungsvolle Wald-wirtschaft“, betont Frank Mörschel. „Aber auch die russischen Entwicklungsprogramme müssen endlich finanziell richtig ausgestattet werden“, so der Experte.
„Denn das hilft den Menschen und damit auch den letzten Amur-Tigern.“
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seltene Engelhaie in Kroatien entdeckt: WWF fordert neues Meeresschutzgebiet
Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen