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Sieben Staaten beschließen heute Schutz für Europas letzte Urwälder

Wien, Freitag, 27. Mai 2011 – Der WWF begrüßt das heutige Unterzeichnen eines neuen Protokolls im Rahmen der Karpatenkonvention durch die sieben Mitgliedsstaaten. Damit werden die größten Urwaldgebiete Europas außerhalb Russlands und Skandinaviens unter Schutz gestellt und die Forstwirtschaft zukünftig nachhaltig betrieben. Das Protokoll wird heute von den zuständigen Ministern aus der Slowakischen und Tschechischen Republik, Polen, Rumänien, Serbien und der Ukraine in Bratislava unterzeichnet. „Dieser Schritt zum Schutz unserer Waldschätze im Internationalen Jahr des Waldes ist ein wichtiger Meilenstein um die Artenvielfalt in den Karpaten zu retten“, sagte heute der Leiter des WWF-Donau-Karpaten-Programms, Andreas Beckmann zu der internationalen Entscheidung.
Die Konvention soll die Waldschätze der Karpatenländer dauerhaft erhalten, darunter auch die letzten großen Urwälder Europas. Die Primärwaldgebiete sollen vermessen, erforscht und geschützt und nachhaltige Waldwirtschaft gefördert werden. In Westeuropa wurden seit dem Mittelalter fast alle Primärwälder abgeholzt. In den Karpaten haben die großen Waldgebiete eine wichtige Bedeutung für den Wasserkreislauf und den Schutz vor Hochwasser und Erdrutschen. Als Kohlenstoffspeicher ist der Schutz der Wälder auch eine wirksame Maßnahme für den Klimaschutz.
Die WWF-Experten schätzen den Bestand von alten und Primärwäldern in den Karpaten auf etwa 300.000 Hektar. Darunter befinden sich 10.000 Hektar Buchenwälder in der Ostslowakei und der Westukraine, die Teil des UNESCO-Naturwelterbes sind. Das sind die größten zusammenhängenden Wälder Europas außerhalb Skandinaviens und Russlands. Leider liegen nur 18 Prozent der 250.000 Hektar großen rumänischen Urwälder innerhalb von Schutzgebieten. Zwei Millionen Hektar Wald sind kurz davor von dem vom WWF begründeten nachhaltigen FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) zertifiziert zu werden.
Das neue Waldschutz-Protokoll im Rahmen der Karpatenkonvention ergänzt das neue EU-Gesetz gegen illegale Abholzung. „Es wird nun darauf ankommen, dass die neuen Regelungen auch wirksam umgesetzt werden“, fordert Beckmann.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder Email: franko.petri@wwf.at
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