Raus aus dem Strom-Dschungel, rein in die Strom-Zukunft!
Der WWF-Stromanbietercheck 2022 zeigt den Weg zu naturverträglichem Ökostrom.
Strom ist immer und überall. Seit fast 200 Jahren wird er von der Menschheit technisch genutzt und hat die Welt revolutioniert. Doch Strom fließt nicht wie durch Zauberhand aus der Steckdose. Er wird erzeugt – unter naturverträglichen oder naturschädigenden Bedingungen. Das macht ihn zu einem relevanten Faktor im Umwelt-, Natur-, Arten- und Klimaschutz. Um die Erhitzung unseres Erdklimas im Rahmen zu halten, muss auch Österreich seinen Beitrag leisten und die Klimaneutralität bis 2040 erreichen. Dabei spielt die Stromerzeugung mitunter eine tragende Rolle.
Undurchsichtiger Strommarkt
Fast alle Stromanbieter werben dieser Tage mit Begriffen wie „Nachhaltigkeit“ und „Grünstrom“. Doch Werbebotschaften bieten wenig verlässliche Information. Wie stark zukunftsorientiert ein Stromanbieter tatsächlich agiert, ist von einer Bandbreite an Faktoren abhängig. Auch auf Stromvergleichsportalen findet sich diesbezüglich kaum Aufklärung, dort werden hauptsächlich Preise verglichen. Ein Dilemma für Verbraucher*innen wie Sie, die natur- und klimaverträglichen Strom beziehen wollen.
Der Wegweiser aus dem Strom-Dschungel: Der Stromanbieter-Check
Für den WWF und GLOBAL 2000 steht Transparenz und ein echter Wandel im Stromsystem im Zentrum. Jährlich nehmen wir daher die österreichischen Stromanbieter unter die Lupe. Neun Gruppen von Kriterien bestimmen darüber, wie sehr der jeweilige Anbieter zur naturverträglichen Energiewende beiträgt – oder ihr entgegenwirkt. Von den Treibern der Stromzukunft, bis hin zu den fossilen Nachzüglern – sie alle finden sich im Stromanbieter-Check.
Damit es auch in Zukunft summt und brummt: Wählen Sie Strom aus naturverträglicher Erzeugung.
Als Bezieher*in von naturverträglichem Strom betreiben Sie aktiven Umweltschutz, tragen dazu bei, die Biodiversität zu bewahren und leisten Ihren Beitrag zur Klimaneutralität Österreichs.
Beziehen Sie Ihren Strom bereits von einem zukunftsorientierten Stromanbieter? Aufgrund der aktuellen Preissituation prüfen Sie bitte gut vor einem Anbieter-Wechsel.
Treiber der Stromzukunft oder fossiler Nachzügler?
Diese Kriterien sind ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit eines Stromanbieters
Unternehmensstrategien
Gibt es einen Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energien?


Eigene Stromproduktion
Trägt der Stromanbieter mit einer eigenen Stromproduktion zur Energieversorgung direkt bei?
Verkauf von fossilen Energieträgern
Wie hoch ist der Stellenwert des Verkaufs fossiler Energieträger?


Fossile Kraftwerke
Werden im Unternehmen fossile Kraftwerke betrieben?
Eigentümerstruktur
Wie stark ist die Eigentümerstruktur des Stromanbieters mit dem Betrieb von fossilen und / oder Atomkraftwerken verwoben?


Naturverträglichkeit der erneuerbaren Kraftwerke
Wie steht es um die Naturverträglichkeit der erneuerbaren Kraftwerke des Stromanbieters?
Ausbau von erneuerbaren Energien
Wie sehr trägt der Stromanbieter zum forcierten Ausbau von erneuerbaren Energien in Österreich und im Ausland bei?


Energieberatungen
Wie tritt der Stromanbieter im Zuge von Energieberatungen mit seinen Kund*innen in einen Dialog?
Bereitstellung von Regelenergie
Stellt der Stromanbieter auch Strom für die Stabilisierung des Stromnetzes bei Schwankungen im Angebot von Wind, Sonne oder Wasser zur Verfügung?

Der Stromanbieter-Check 2022
Der „Stromanbieter-Check 2022“ ist als Punktesystem aufgebaut, in dem alle teilnehmenden Stromanbieter bis zu 42 Plus- und bis zu 38 Minus-Punkte erreichen können. Je höher die Punktezahl, desto umweltfreundlicher und zukunftsorientierter der Stromanbieter. Die Punktevergabe erfolgte nach den genau beschriebenen Bewertungskriterien und basiert auf freiwilligen Angaben und öffentlich zugänglichen Daten der Stromanbieter. Die erzielbare Punkte-spanne ergibt sich jeweils zur Hälfte aus der Unternehmensausrichtung und den Unternehmensstrategien auf der einen Seite und der Qualität und der Quantität des Ausbaus von erneuerbaren Energien auf der anderen Seite.
Das Ergebnis ist ernüchternd
Nur vier von 145 bewerteten Anbietern sind demnach “Treiber der Stromzukunft”, zehn weitere “Solide Grünstromanbieter” – zusammen sind damit nur 11 % der Unternehmen die nur 1 % des Stroms bereitstellen auf einem guten Weg.
100 Stromanbieter, darunter auch Landesenergieversorger wie die TIWAG oder die Energie AG aus Oberösterreich, haben leider unsere Fragen nicht beatwortet und werden daher als “intransparente Stromanbieter” bewertet.
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46 Stromanbieter haben am Stromanbietercheck 2022 teilgenommen. Sie decken 52 %* des Strommarktes ab.
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Die beiden besten Kategorien mit insgesamt 15 Unternehmen decken gerade mal 1 % des Strommarktes ab.
Nur 1 % des österreichischen Strommarktes, also der insgesamt verkauften Strommenge, machen gemeinsam die 4 „Treiber der Stromzukunft“ und die 11 „Soliden Grünstromanbieter“ aus.
Der Großteil des Strommarktes steht noch vor großen Herausforderungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung, Naturverträglichkeit und Transparenz.
Gewinner 2022
Das sind die Treiber der Stromzukunft 2022
Teil der Stromzukunft zu werden, ist gar nicht so schwierig. Wählen Sie den für Sie besten Stromanbieter. Ein Wechsel dauert nur wenige Minuten und wirkt viele Jahre.
AAE (+25 Punkte)
E-Werk Gröbming (+25 Punkte)
Stadtwerke Schwaz (+25 Punkte)
W.E.B. (+25 Punkte)
Alle weiteren teilnehmenden Stromanbieter auf einen Blick
Solide Grünstromanbieter
- KWG (+22 Punkte)
- E-Werk Neumarkt (+21 Punkte)
- E-Werk Redlmühle (+20 Punkte)
- Polsterer Kerres Ruttin (+19 Punkte)
- OurPower (+18 Punkte)
- Stadtwerke Feldkirch (+18 Punkte)
- Stadtwerke Kufstein (+18 Punkte)
- eFRIENDS energy (+17 Punkte)
- Lichtgenossenschaft Neukirchen (+17 Punkte)
- Stadtwerke Wörgl (+17 Punkte)
- E-Werk Kematen (+16 Punkte)
Stromanbieter im Wandel
- E-Werk Schattwald (+15 Punkte)
- MeinAlpenStrom (+15 Punkte)
- KARLSTROM (+14 Punkte)
- oekostrom AG (+13 Punkte)
- Stadtwerke Kitzbühel (+13 Punkte)
- vkw (+13 Punkte)
- Wien Energie (+13 Punkte)
- EVU Mureck (+11 Punkte)
- E-Werk Winkler (+11 Punkte)
- aWATTar (+10 Punkte)
- Bad Gleichenberger Energie (+9 Punkte)
- E-Werk Dietrichschlag (+9 Punkte)
Stromanbieter vor Herausforderungen
- Kiendler (+6 Punkte)
- Stadtbetriebe Mariazell (+5 Punkte)
- Stadtwerke Hartberg (+5 Punkte)
- E1 Erste Energie (+3 Punkte)
- LINZ STROM (+2 Punkte)
- wüsterstrom (+2 Punkte)
- Energie Steiermark (+1 Punkte)
- Forstverwaltung Seehof (+1 Punkte)
- Verbund (0 Punkte)
Fossile Nachzügler
- EVN (-1 Punkte)
- KELAG (-1 Punkte)
- EWA (-2 Punkte)
- Salzburg AG (-2 Punkte)
- EHA Austria (-3 Punkte)
- Energie Graz (-4 Punkte)
- EWR Energie (-7 Punkte)
- Burgenland Energie (-9 Punkte)
- Energie Klagenfurt (-18 Punkte)
Die intransparenten Stromanbieter
Nicht alle Stromanbieter waren bereit, uns die zur Beurteilung nötigen Informationen offen zu legen. Nutzen Sie Ihre Stimme als Kund*in und fragen Sie bei Ihrem Anbieter nach, wie nachhaltig er agiert.
E-Werk Assling, ENERGIE RIED, EV Kleinwalsertal, Felix Energie, GETEC Energie, Grünwelt Energie, Gutmann, LCG Energy, MAINGAU Energie, MAXENERGY, MONTANA, PST Europe, RhönEnergie Fulda, schlaustrom, Spotty Streaming Energy, Stadtwerke Kapfenberg, STURM ENERGIE, EBNER STROM, E-Genossenschaft Laintal, EVG Mitheis, E-Werk Altenfelden, E-Werk Bad Hofgastein, E-Werk Bad Radkersburg, E-Werk Clam, E-Werk Ebner, E-Werk Gries/Brenner, E-Werk Großwilfersdorf, E-Werk Hopfgarten, E-Werk Mariahof, E-Werk Prantl, E-Werk Schöder, E-Werk Schwaighofer, E-Werk Stadler, E-Werk Stubenberg, EWSA, Gertraud Schafler, Kleinwasserkraftwerk Polsterer, Kommunalbetriebe Hopfgarten, Kommunalbetriebe Rinn, Kraftwerk Haim, Kraut E-Werk, KWK Klausbauer, Montafonerbahn, Reverterasches Elektrizitätswerk, Stadtbetriebe Rottenmann, STADTwerke Amstetten, Stadtwerke Imst, Stadtwerke Judenburg, Wasserkraft Sölden, EVU Florian Lugitsch Gruppe, EWE, E-Werk Frastanz, E-Werk Kindberg, E-Werk Ranklleiten, E-Werk Schwarz, Wagendorffer & Co, Innsbrucker Kommunalbetriebe, KFD – Almtaler Wasserkraft, Kittel Mühle, Stadtwerke Bruck an der Mur, Stadtwerke Köflach, Envesta, HALL AG, Stadtwerke Murau, TIWAG, E-Werk Perg, Energie Allianz, GEN-I Vienna, AVIA, ENGIE Energie, ENSTROGA , goldgas, Billig Will ich, Energie AG, Axpo, Uniper, E.ON Energie Österreich
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Aktuelles zu Klima & Energie
WWF Earth Hour am Samstag: Weltweit 60 Minuten “Auszeit für die Erde”
Natur in dramatischem Zustand – Weltweite Umweltschutzaktionen am Samstag, 25. März – WWF ruft zum Mitmachen auf und fordert starkes EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur
Klimaschutz am Speiseplan: WWF präsentiert „Öko-Ernährungspyramide“
Neue Studie zeigt, wie die offiziellen Ernährungsempfehlungen neben Gesundheits- auch Umwelt-Aspekte berücksichtigen könnten – WWF fordert Ernährungswende von der Politik
WWF zu Weltklima-Bericht: Schluss mit der Vogel-Strauß-Politik beim Klimaschutz
Letzter Teil der umfassenden IPCC-Berichte veröffentlicht – WWF fordert starkes Klimaschutzgesetz und Naturschutz-Programm: „Wir haben alle Mittel, aber die Zeit ist knapp”
Renaturieren statt Betonieren:
Straßenaktion zur Earth Hour am 25. März 2023
Es braucht ein Time Out, um die Dringlichkeit von Natur- und Klimaschutz zu unterstreichen. Nehmen wir uns bewusst 60 Minuten unserer Zeit, in denen wir die Natur wieder zurückholen, uns politisch engagieren, eine Petition unterschreiben oder uns mit anderen Menschen über Natur- und Klimaschutz unterhalten.
Mit der gemeinsamen Aktion „Renaturieren statt Betonieren“ zur WWF Earth Hour können wir ein Zeichen setzen und eine politische Trendumkehr einfordern.
WWF-Bericht: Die Natur als Verbündete des Klimas
Klimakrise und Artensterben bedingen und verstärken einander – 54 Prozent der menschengemachten Treibhausgase durch Natur aufgenommen – Schutz der biologischen Vielfalt im Kampf gegen Klimakrise unverzichtbar
WWF und Lidl: Eine Partnerschaft die wächst
© Lidl ÖsterreichUnternehmen tragen eine besondere Verantwortung für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Ökosysteme. Dem Lebensmittelhandel kommt im Natur- und...
WWF beim Klimastreik: Intakte Natur als Verbündete gegen Klimakrise
WWF und Jugendnetzwerk Generation Earth fordern mehr Naturschutz für den Kampf gegen die Klimakrise – Neues Klimaschutzgesetz überfällig
Weltweiter Klimastreik am 3. März 2023
Dürre, Überschwemmungen, Hitzewellen: Die Auswirkungen der Klimakrise sind schon spürbar. Um die Klimakrise effektiv bekämpfen zu können brauchen wir intakte Natur. Sie ist unsere wichtigste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim weltweiten Klimastreik auf die Straßen.
“Auszeit für die Erde” – WWF Earth Hour findet am 25. März statt
Umweltschutzorganisation macht auf Naturzerstörung aufmerksam und fordert politische Maßnahmen – Weltweite Mitmach-Aktionen unter dem Motto “Auszeit für die Erde”