Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
Tierische Super-Olympiade: Wildtiere brechen Weltrekorde

Wien, am 9. August 2012 – In wenigen Tagen gehen die Olympischen Sommerspiele in London zu Ende. Bei aller Bewunderung für die sportlichen Erfolge der Athleten: Im Vergleich zu den Höchstleistungen im Reich der Tiere verblasst so manche Goldmedaille. Ob beim Laufen, Gewichtheben oder Weitsprung – im direkten Vergleich mit den tierischen Rekordhaltern sehen die menschlichen Sportler ganz schön alt aus. Der WWF präsentiert tierische Rekorde der Superlative.
Schneller

Wenn der Gepard durch die Savanne rast, beschleunigt er in kürzester Zeit auf über 100 Stundenkilometer. Damit ist die afrikanische Raubkatze unangefochten der schnellste Sprinter im Tierreich. Aber auch unsere heimischen Wildtiere haben die Nase vorn: Mit 67 Stundenkilometern Laufgeschwindigkeit wäre der Rothirsch Erster auf der Laufbahn. Der jamaikanische Spitzensprinter Usain Bolt hinkt da mit einer Höchstgeschwindigkeit von 44 Kilometern pro Stunde bei seinem Olympiasieg im 100-Meter-Sprint in London 2012 glatt hinterher. Selbst Feldhase (65 km/h) und Wildschwein (55 km/h) ziehen mühelos an Bolt vorbei. Schneller als alle menschlichen Schwimmer wiederum ist der Fischotter mit bis zu 14 km/h.
Weiter

Den weitesten Sprung aus dem Stand macht der Springfrosch, der bei uns auch in Niederösterreich vorkommt. Er schafft zwar nur zwei Meter, das ist aber das 33-fache seiner Körpergröße. Als der Standweitsprung noch olympisch war, kam der US-amerikanische Weltrekordhalter Ray Ewry „nur“ auf 3,21 Meter. In Österreich sind alle heimischen Amphibienarten in ihrem Bestand gefährdet. Der WWF setzt sich deshalb für einen Nationalpark in ihren bevorzugten Gebieten wie den Auen an March und Thaya ein.
Stärker

Auch beim Gewichtheben kann mensch trotz härtestem Training nicht gegen die Tierwelt an: Der Iraner Hossein Rezazadeh wuchtete 263 kg in die Höhe – Weltrekord! Nicht schlecht, aber gegen einen Gorilla sollte der Iraner besser nicht antreten: Der kann nämlich stolze 900 kg stemmen. Um die bedrohten Primaten vor dem Aussterben zu bewahren kümmert sich der WWF in Zentralafrika um den Erhalt und die Ausweitung von Schutzgebieten.
Wofür Spitzensportler täglich trainieren, um alle vier Jahre bei Olympia ihre Kräfte zu messen, ist in der Tierwelt Alltag. Den Wildtieren vor unserer Haustür geht es bei ihren „Spitzenleistungen“ jedoch nicht um eine Medaille. Wenn ein Wanderfalke in einer rasanten Verfolgungsjagd mit 290 km/h beispielsweise eine Taube im Flug erbeutet, tut er das nicht aus sportlichen Gründen, sondern um eine Chance zu haben, seine Beute zu erwischen.

Rebhühnern wiederum geht ums blanke Überleben, wenn sie mit 85 Kilometern pro Stunde deutlich schneller unterwegs sind als ihr Feind, der Habicht (42 Stundenkilometer).
Mit all diesen rekordverdächtigen Anstrengungen kann das südamerikanische Faultier nichts anfangen. Alles an ihm ist langsam. Wenn es sich beeilt, legt es in einer Minute fünf Meter zurück. An guten Tagen. Doch die haben beim Faultier nur vier Stunden, denn ganze zwanzig Stunden pro Tag schläft es tief und fest. Damit ist das Faultier klarer Champion im Müßiggang, einem Wettbewerb, der allerdings (noch) nicht als olympische Disziplin anerkannt wurde.

Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF: Neues Brutfloß sichert Überleben der bedrohten Flussseeschwalbe
Neu renoviertes Brutfloß als geschützter Nistplatz für die bedrohten Zugvögel – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierung an der March
WWF-Erfolg: Altes Brutfloß, neue Hoffnung für die Flussseeschwalbe
Ein in die Jahre gekommenes Brutfloß in der Nähe des WWF-Auenreservats Marchegg in Zwerndorf wurde erfolgreich renoviert! Eine wichtige Maßnahme, um das Überleben der bedrohten Flussseeschwalben in Niederösterreich zu sichern.
Neuer RH-Bericht: WWF fordert verbindliche Obergrenze für Bodenverbrauch
Rechnungshof-Bericht fordert mehr Verbindlichkeit beim Bodenschutz – WWF sieht sich in Forderungen bestätigt und kritisiert “zahnlose Bodenpolitik”
Naturgefahren: WWF fordert Sicherheitsprüfung für Kraftwerk Kaunertal
Österreichische Staubeckenkommission soll Ausbauprojekt auf aktuelles Risiko für Naturgefahren überprüfen – Bisheriges Gutachten veraltet und lückenhaft
WWF-Erfolg: Weniger gewilderte Nashörner in Südafrika
Neue Zahlen aus Südafrika machen Hoffnung für den Nashorn-Schutz: Im Naturreservat Hluhluwe-iMfolozi ging die Wilderei um fast 70% zurück. Grund dafür war eine Enthornungs-Aktion – ein drastischer Schritt für den Schutz der Tiere, der aber leider kein Allheilmittel ist.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung