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Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung

Anlässlich der folgenreichen Unwetter fordert die Umweltschutzorganisation WWF eine Bodenschutz-Offensive und einen nationalen Schulterschluss für das geplante EU-Renaturierungsgesetz. Nach der akuten Soforthilfe müssten Bund und Länder rasch die nötigen Schritte für den langfristigen Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung beschließen. „Intakter Boden funktioniert wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugen kann. Je mehr Natur verbaut, versiegelt und zerschnitten wird, desto größer ist daher das Sicherheitsrisiko. Daher müssen Bodenschutz, Renaturierung und Klimaschutz zur politischen Priorität werden“, sagt Joschka Brangs vom WWF. Ein erster wichtiger Schritt sei bereits am nächsten Montag notwendig, indem Österreich dem geplanten EU-Renaturierungsgesetz zustimme. „Eine weitere Länder-Blockade wäre geradezu fahrlässig. Angesichts der Klimakrise ist mit häufigeren und schwereren Wetterextremen zu rechnen. Daher reichen die bisher geplanten Maßnahmen nicht ansatzweise aus“, warnt Joschka Brangs vor einem Schönreden des Sicherheitsproblems.
Renaturierung ist Hochwasserschutz
Laut Umweltbundesamt kann ein Quadratmeter gesunder, unversiegelter Boden bis zu 200 Liter Wasser speichern. Das entspricht in etwa einer vollen Badewanne. Im Gegensatz dazu können die Wassermassen auf Beton und Asphalt nicht versickern, sondern werden aufgestaut oder gar beschleunigt. „Konsequenter Bodenschutz senkt das Risiko präventiv. Genauso dringend sind mehr Investitionen in die Entsiegelung von Böden und die Wiederherstellung der natürlichen Wasserspeicher, also vor allem der Flüsse, Wälder und Moore. Damit das systematisch und europaweit erfolgt, braucht es auch verbindliche EU-Ziele“, sagt Joschka Brangs vom WWF. Zudem könnte Österreich mit einem guten Plan zusätzliche finanzielle Mittel aus dem EU-Budget abrufen, wenn das EU-Renaturierungsgesetz beschlossen wird.
In Österreich ist bisher umgerechnet in etwa die Fläche von Vorarlberg und Wien versiegelt, also unter einer Beton- oder Asphaltschicht begraben. Zugleich gelten nur noch rund 14 Prozent der Flüsse als ökologisch intakt. Trotz einzelner Erfolgsprojekte sind die meisten Gewässer zu stark reguliert, begradigt und kanalisiert. Zudem fehlen häufig natürliche Überschwemmungsräume wie Feuchtgebiete, naturnahe Wälder und Moore, die für Verbauungen und intensive Landwirtschaft massiv dezimiert wurden. “Der ökologische Hochwasserschutz muss mehr Priorität und Geld erhalten. Eine intakte Natur ist immer noch unsere beste Krisenvorsorge”, sagt Joschka Brangs vom WWF. Besonders wichtig sei die Aufweitung begradigter Flüsse, die Anbindung von Seiten- und Altarmen, die Wiederherstellung von Auen und die Sicherung natürlicher Überflutungsflächen vor der Verbauung
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