In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Der WWF stärkt mit verschiedenen Maßnahmen die Populationen gefährdeter Arten am Inn. Dazu zählen die Gelbbauchunken, die Augewässer naturnaher Flusslandschaften bewohnen. Einst weit verbreitet, ist heute in den Mieminger und Rietzer Innauen das letzte Tiroler Vorkommen in ihrem natürlichen Lebensraum. In diesem vom WWF betreuten Sonderschutzgebiet finden sich urwaldartige Auwälder, die über Land kaum erreichbar sind. Im Rahmen des Projekts INNsieme connect setzte der WWF daher per Boot zum Sonderschutzgebiet über, um Artenschutzmaßnahmen für den Zwergrohrkolben und die Gelbbauchunke umzusetzen. ”Wir wollen Arten, die ursprünglich am Inn weit verbreitet waren, wieder Lebensraum bieten und die Bestände stärken. Das erreichen wir mit konkreten Artenschutzmaßnahmen wie der Wiederansiedlung des Zwergrohrkolbens und der Schaffung von Laichplätzen für die Gelbbauchunke”, sagt INNsieme connect-Projektleiterin Evelyn Seppi vom WWF Österreich.
Von den einst weitläufigen Inn-Auen – den Auwäldern, Seitengewässern und Naturflächen rund um den Inn – sind heute weniger als fünf Prozent erhalten. Mit ihnen verschwanden viele Tiere und Pflanzen, die auf diesen Lebensraum spezialisiert sind. Der Zwergrohrkolben besiedelt sandige Buchten am Uferrand und ist durch die starke Flussverbauung vom Aussterben bedroht. Seit wenigen Jahren läuft jedoch ein erfolgreiches Wiederansiedlungsprojekt des WWF an verschiedenen Stellen des Inns. Um zur Auspflanzungsstelle in den Mieminger und Rietzer Inn-Auen zu gelangen, wurden die Setzlinge des Zwergrohrkolbens abenteuerlich per Boot übergesetzt.
Gleichzeitig wurden Ersatz-Laichgewässer für die Gelbbauchunke in Form von Teichwannen angelegt. Die kleine Amphibienart mit dem knallgelben Bauch ist in Tirol stark gefährdet und leidet, wie alle Amphibien, unter der vom Menschen befeuerten Biodiversitätskrise. Amphibienexperte Florian Glaser begleitet für INNsieme connect die Maßnahmen zum Amphibienschutz: “Um die Gelbbauchunke zu bewahren, müssen wir proaktiv dafür sorgen, dass lokale Populationen durch verbesserte Fortpflanzungsbedingungen wieder zunehmen. Nur so kann sie ihren Bestand hier in den Mieminger und Rietzer Innauen nicht nur halten, sondern auch andere Lebensräume zurückerobern.”
INNsieme connect
Gemeinsam für den Inn – das ist das Motto von INNsieme connect, der Fortsetzung des erfolgreichen Projekts INNsieme (2019–2022): Partnerorganisationen mehrerer Länder kommen zusammen, um den Inn als wertvollen Lebensraum für Mensch und Natur zu stärken und ein Netzwerk für den Schutz des Inns zu schaffen. Dabei werden Maßnahmen zum Artenschutz, zur Umweltbildung und zur Planung konkreter Renaturierungen am Inn und seinen Zubringern umgesetzt. Möglich wird dies durch die Kofinanzierung der Europäischen Union im Rahmen des Förderprogramms Interreg Bayern–Österreich 2021–2027, sowie durch die Förderung durch das Land Tirol.
Bildmaterial von der Aktion sowie Zwergrohrkolben und Gelbbauchunke zum Download finden Sie hier.
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