Wichtige Unterlagen zu Kraftwerksbau unter Verschluss – WWF und Verein “Lebenswertes Kaunertal” fordern Transparenz und unabhängige Prüfung der Gefahrenlage – TIWAG und Landesregierung in der Pflicht
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz

Am Samstag endet das asiatische Mondjahr im Zeichen des Tigers. Aus diesem Anlass zieht die Naturschutzorganisation WWF Bilanz: Dank zahlreicher Artenschutzprojekte und einem unermüdlichen Einsatz gegen die Wilderei ist die Zahl der Großkatzen seit dem letzten Tiger-Jahr weltweit gestiegen – von 3.200 wild lebenden Exemplaren im Jahr 2010 auf rund 4.500 im Jahr 2022. Auch wenn das Ziel einer Verdopplung in diesem Zeitraum nicht erreicht werden konnte, ein Erfolg: “Unser starker Einsatz für die Tiger macht sich bezahlt. Das ist ein großer Ansporn, weiter aktiv an ihrem Schutz zu arbeiten – denn trotz der guten Nachrichten gehören Tiger weltweit leider noch immer zu den am meisten gefährdeten Tierarten”, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin.
In einem neuen Bericht fasst die Umweltschutzorganisation die positiven Trends im Tiger-Schutz zusammen. Besonders erfolgreich waren Schutzmaßnahmen in Nepal: Hier konnte die Zahl der wild lebenden Tiere von 2009 bis 2022 verdreifacht werden. In Russland konnte der Bestand der sibirischen Tiger dank der Bemühungen zu ihrem Schutz verdoppelt werden. Dass die Tiger besonders im Jahr 2022 zu den Gewinnern des Tierreichs zählten, zeigten auch Aufnahmen von Wildtier-Kameras aus Malaysia und Thailand, wo frei lebende Tiger-Mütter mit ihren Jungtieren gesichtet wurden.
Ein wichtiger Schlag gegen den illegalen Handel mit Tiger-Erzeugnissen ist 2022 durch den “Big Cat Safety Act” in den USA gelungen, der die Haltung von Tigern in Gefangenschaft stark reguliert und damit nicht nur das Wohlergehen der Tiere sichern, sondern auch deren unbemerktes Landen am Schwarzmarkt verhindern soll. “Das größte Problem beim Schutz der Tiger ist leider noch immer die hohe Nachfrage nach deren Körperteilen und Erzeugnissen, denen fälschlich gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Das ist natürlich reiner Aberglaube”, sagt Georg Scattolin.
Neben der Bekämpfung der Wilderei nennt der WWF als wichtigste Maßnahme zum Schutz der Tiger daher Aufklärungsarbeit und die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in den Verbreitungsgebieten. Zur Verhinderung von Mensch-Tier-Konflikten werden etwa Entschädigungszahlungen für getötete Nutztiere oder Ökotourismus-Projekte als attraktive Einnahmequelle etabliert. So zeigt sich: “Wenn wir Verständnis für den großen Mehrwert eines artenreichen und funktionierenden Ökosystems schaffen, ist ein harmonisches Leben zwischen Mensch und Natur möglich – dann hat auch der Tiger eine Chance auf langfristigen Schutz”, sagt Scattolin.
Den Bericht zum Jahr des Tigers (in Englisch) finden Sie hier.
Bilder zum Download finden Sie hier.
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Wie sich Polarfüchse den hohen Norden zurückerobern
2022 war ein Rekordjahr für den Polarfuchs: Insgesamt 762 Jungtiere wurden in Norwegen, Schweden und Finnland im Sommer gezählt.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Umweltschutzorganisation fordert Reformen für langfristige Krisensicherheit: Energie sparen, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Ich bin im TEAM PANDA
Gemeinsam mit dem TEAM PANDA machen sich viele Kinder für einen lebendigen Planeten stark. Willst du wissen, wer dabei ist und warum? Dann schmökere dich mal durch die Seiten von...
WWF-Monitoring zeigt Stillstand beim Bodenschutz
Bodenschutz-Versprechen des Koalitionspakts unter der Lupe: 15 von 22 Projekten hängen immer noch in der Warteschleife – Neue Strategie muss robuste Ziele & Maßnahmen enthalten – Landwirtschaftsminister gefordert
Wer sind die Schneekönige?
Eisiges Wetter ist für uns Menschen oft sehr unangenehm. Nicht so im Tierreich! Etliche Arten sind perfekt an die winterliche Umgebung angepasst und trotzen Schnee und Kälte....
Energie-Effizienz-Gesetz: WWF fordert Einsparziel von 30 Prozent
Umweltschutzorganisation: Begutachtungsentwurf ist zahnlos und wenig ambitioniert – WWF fordert Senkung des Energieverbrauchs um zumindest 30 Prozent bis 2030
Betroffene fordern unabhängige Prüfung der Naturgefahren im Kaunertal + Fotos
Kraftwerksbetrieb und Klimakrise verstärken Naturgefahren im Kaunertal – Festhalten der TIWAG an überalterten Plänen völlig unverantwortlich – Landeshauptmann Mattle darf Sicherheitsfragen nicht an UVP auslagern
WWF: Naturverträgliche Energiewende statt Erdgas-Fracking
Fossiles Gas ist allein in Österreich für 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich