WWF: market-Erhebung zeigt überparteiliche Mehrheit für Gesetz – Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Blockadehaltung einiger Landeshauptleute für falsch
WWF: Brasilien sägt am Regenwald
![Amazonas wwf-studie-regenwald-amazonas-gruene-flaechen-wasser](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/467fcc778382c.jpg)
Wien, Donnerstag, 19. Mai 2011 – Die illegale Abholzung des Regenwaldes ist im brasilianischen Amazonas-Gebiet deutlich gestiegen. Dies geht aus neuen Satellitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) in Brasilia hervor. Allein im April wurden in Brasiliens Amazonas 477,4 Quadratkilometer Regenwald gerodet. 85 Prozent davon verschwanden im Bundesstaat Mato Grosso. Im Vergleich zu März 2011 bedeutet dies einen rasanten Anstieg um 540 Prozent. „Für das Klima, den Amazonas und die Arten, die dort leben, ist das katastrophal“, sagt Roberto Maldonado, Amazonas-Referent des WWF. „Mit jedem Quadratmeter Regenwald verlieren wir ein weiteres Stück der Kühlanlage unserer Erde.“
Laut WWF verschwindet der Amazonas-Regenwald in Brasilien vor allem für die Agroindustrie, insbesondere für Rinderzucht und Soja-Anbau. „Dass ausgerechnet jetzt derart viel illegal abgeholzt wird, ist kein Zufall“, sagt WWF-Experte Maldonado. „Im brasilianischen Unterhaus wird gerade darüber debattiert, ob das bisher starke Waldschutzgesetz gekippt wird. Die Hoffnung darauf, dass ohnehin bald straffrei gerodet werden darf, lässt offenbar die Sägen kreisen.“ Hinzu kommt, dass die Preise für Soja den Anbau im Moment besonders attraktiv machten.
![Abholzung - Amazonas, © by A.Vorauer / WWF Abholzung - Amazonas, © by A.Vorauer / WWF](/wp-content/uploads/2021/10/47fb41463df31_o.jpg)
Das brasilianische Waldschutzgesetz besteht seit 1934 und besagt, dass Grundbesitzer einen vorgeschrieben Anteil ihres Landes nicht entwalden dürfen. Im Amazonas beträgt dieser Anteil 80 Prozent. Kritiker geben an, das Gesetz behindert das Wirtschaftswachstum des Landes und muss deshalb zugunsten der Landwirtschaft und der Fleischindustrie reformiert werden. Die Abstimmung über die Aufweichung des Gesetzes wurde bereits mehrfach verschoben, zuletzt am Dienstag. Sollte das Unterhaus der Reform zustimmen, muss als nächstes der Senat entscheiden. Anschließend müsste der Präsident die Reform in Kraft setzen.
Der WWF fordert das brasilianische Unterhaus auf, die Debatte um die Reform zügig zu beenden und es beim starken Waldschutzgesetz zu belassen. Außerdem müssen die Drahtzieher der illegalen Abholzung rasch zur Rechenschaft gezogen werden. „Sechzig Prozent des Amazonas stehen auf brasilianischem Boden, er hat aber Bedeutung für die ganze Welt“, so Roberto Maldonado.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Grillfleisch-Check: Kaum klimaschonende Alternativen im Angebot
WWF untersucht Grillfleisch in Supermärkten: 90 Prozent tierische Produkte in Flugblättern beworben, davon nur fünf Prozent in Bioqualität und kaum pflanzliche Alternativen
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
Starke Bodenversiegelung verschlimmert Hochwasserfolgen – Katastrophenvorsorge durch Renaturierung, Entsiegelung und Klimaschutz – WWF fordert Schulterschluss für EU-Gesetz
Protestaktion am Kaunertal-Staudamm: WWF und GLOBAL 2000 warnen vor sinnloser Naturzerstörung im Platzertal
Große Beamer-Protestaktion zum 100. Tiwag-Geburtstag am Gepatsch-Staudamm – Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts
Tag des Luchses: WWF besorgt um das Überleben der Luchse in Österreich
Nur noch 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF schlägt am Tag der Meere Alarm: “So viel Plastik kann kein Ozean schlucken”
Überfischung, Klimakrise und Plastikverschmutzung bedrohen Weltmeere massiv – WWF fordert besseren Schutz und ein starkes, internationales Abkommen gegen Plastik im Meer
Nach Tiwag-Schwenk: WWF fordert endgültige Kaunertal-Absage
Naturschutzorganisation begrüßt Aus für Wasserableitungen aus Ötztal: Kaunertal-Ausbau jetzt endgültig sinnlos, stattdessen müssen Landeshauptmann und Tiwag naturverträgliche Alternativen prüfen – Platzertal in Gefahr, Tiwag-Täuschungsmanöver verhindern
Klimastreik: WWF fordert Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation für politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte – Scheitern wäre verheerend für Österreich und Europa
WWF-Erfolg: Störche in neue Nisthilfen eingezogen
Im Frühjahr wurden im WWF-Auenreservat in Marchegg 5 Nisthilfen errichtet. Nun sind bereits in 3 der „Kunsthorste“ Storchenpaare eingezogen.