Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF fordert Ende bei Wildwuchs Wasserkraft
Wien, Donnerstag, 18. März – Grobe Mängel ortet der WWF beim Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP), den die Bundesregierung am 22. März nach Brüssel senden wird. Der NGP soll festlegen, was mit den heimischen Gewässern zukünftig passieren soll und ist das wichtigste Umsetzungsinstrument der EU-Wasserrahmenrichtlinie. „Es fehlt ein strategischer Zugang zum weiteren Ausbau der Wasserkraft. Derzeit herrscht in Österreich ein unkoordinierter Wildwuchs von Kraftwerken, die unsere letzten 20 Prozent natürlichen und naturnahen Flüsse bedrohen“, warnt Flussexperte Christoph Walder vom WWF. Die Naturschutzorganisation fordert von Umweltminister Nikolaus Berlakovich Tabuzonen an besonders schützenswerten Flussstrecken, um sie vor dem Zugriff der Wasserkraftlobby zu bewahren. Das fordert auch die Europäische Kommission.
Der NGP soll die EU-Wasserrahmenrichtlinie wirksam umsetzen und hat das Ziel bis 2027 alle Gewässer Österreichs in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Die Verschlechterung des derzeitigen Zustands ist prinzipiell nicht erlaubt. Die gilt sowohl hinsichtlich der Wasserqualität, als auch der Lebendigkeit eines Gewässers – also seiner Fauna und Flora. Die österreichischen Flüsse sind zwar überwiegend sauber aber nach eigenen Angaben des Lebensministeriums sind nur noch rund 20 Prozent auch lebendig. 80 Prozent sind bereits jetzt degradiert. „Dieser Befund ist bedenklich. Wir erwarten vom Umweltminister, dass er die letzten 20 Prozent dauerhaft schützt und die Zahl der lebendigen Flüsse erweitert“, fordert Walder.
Derzeit sind ohne eine sichtbare Gesamtstrategie 66 mittlere und große sowie Hunderte Kleinkraftwerke in Österreich geplant. Dabei wäre es leicht möglich, die schützenswerten Flussstrecken zu identifizieren, wie der WWF mit seinem Ökomasterplan gezeigt hat. „Der WWF ist nicht gegen die Nutzung der Wasserkraft, der aktuell herrschende Wildwuchs im Kraftwerksbau ist aber unerträglich und schadet den österreichischen Flüssen und der heimischen Artenvielfalt“, warnt Walder. In seiner Stellungnahme hat der WWF Minister Berlakovich aufgefordert, diese fehlenden Teile im österreichischen NGP dringend zu ergänzen und diese historische Chance im Flussschutz nicht verstreichen zu lassen. Den dauerhaften Schutz fordern die WWF-Experten vor allem für die Flussstrecken Rietzer- und Mieminger Innauen bei Telfs, den gesamten Lech, die obere Mur, Abschnitte der Salzach und an der Sulm.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Medienleiter WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Download: Factsheet zum NGP: siehe unten.
Öko-Masterplan, Grafiken und Fotos: www.wwf.at/oekomasterplan.
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