84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
WWF: Gebt dem Luchs die Chance auf Rückkehr nach Österreich!
Wien, am 11. Februar 2015 – Der WWF zeigt sich enttäuscht von der Oberösterreichischen Jägerschaft, die angekündigt hat, den verschwundenen Luchs „Juro“ nicht zu ersetzen. Seit der Gründung der Arbeitsgruppe Luchs Oberösterreichische Kalkalpen (LUKA) im Jahr 2009 war die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Jagd vorbildlich und richtungsweisend. „Bis jetzt konnten wir uns immer auf die Handschlagqualität der Jägerschaft verlassen. Wir sind besorgt, dass jetzt ein neuer Stil einzieht. Sollte die Jägerschaft nun die Abmachungen der Arbeitsgruppe LUKA ignorieren und wortbrüchig werden, hat der Luchs in ganz Österreich kaum Überlebenschancen!“sagt Christian Pichler vom WWF. Schon jetzt haben zwei von den vier im Vorjahr im Nationalpark Kalkalpen geborenen Jungluchsen Inzuchtprobleme. Wie gefährlich das sein kann, zeigt das slowenische Wiederansiedlungsprojekt, wo der Luchs trotz eines guten Starts wieder kurz vor dem Aussterben steht.
Das Luchsprojekt LUKA hatte sich 2009 zum Ziel gesetzt, das Überleben der wenigen damals vorhandenen Luchse in der Kalkalpen-Region zu sichern und war dabei um das aktive Mittragen aller betroffenen Interessensgruppen und der lokalen Bevölkerung bemüht. Bereits zu Beginn des Projektes wurde vereinbart, dass drei Luchse ausgesiedelt werden und der „Ausfall“ eines dieser „Gründerluchse“ kompensiert werden soll. 2014 wurde diese Abmachung mit der Jägerschaft erneuert, weil Luchs "Juro" nicht mehr nachgewiesen werden konnte. „Die Jägerschaft muss endlich ihre Interessen mit denen des Naturschutzes abstimmern und mehr Engagement für die großen Beutegreifer zeigen – sie wäre auch gut beraten, mehr auf die Bevölkerung zu hören, die dem Luchsprojekt positiv gegenübersteht“, so Pichler.
Wenn diese Abmachung gebrochen wird, könnte der Luchs früher oder später wieder aus Österreich verschwinden – zu fragil ist die Situation dieser Tierart in Österreich. Die wenigen vorhandenen Tiere sind durch Lebensraumzerschneidung, illegale Verfolgung und Inzucht bedroht. Wie katastrophal sich Inzucht auf die Luchsbestände auswirken kann zeigt sich in Slowenien. Obwohl sich die Bestände zunächst gut entwickelt haben, steht dort der Luchs wegen zu enger Verwandtschaftsbeziehungen erneut kurz vor dem Aussterben. Deshalb sollen in Slowenien bald zehn neue Luchse ausgesiedelt werden.
Der WWF hofft, dass bei einer nächsten Sitzung des Arbeitskreises LUKA im März die Jägerschaft doch zu ihrer Vereinbarung steht und einer Aussiedlung zustimmt. „Es liegt jetzt in der Hand der Oberösterreichischen Jägerschaft, dieses tolle und richtungsweisende Projekt nicht scheitern zu lassen“, appelliert Pichler vom WWF abschließend.
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, Pressestelle WWF Österreich, Tel. + 01 488 17-250, claudia.mohl@wwf.at
Christian Pichler, Luchsexperte WWF Österreich, Tel. +01 488 17-279, christian.pichler@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken
WWF fordert starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm
Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF fordert Absage von Anton Mattle zu Kaunertal-Ausbauplänen
Tiwag beharrt auf Wasserableitungen aus dem Ötztal – WWF fordert Landeshauptmann zu Klarstellung auf – Auch Speichervariante im Platzertal muss gestoppt werden
Weltnaturkonferenz: WWF ortet großen Nachholbedarf bei österreichischer Biodiversitätsstrategie
Start der COP16 in Kolumbien – Österreich läuft Gefahr, Ziele des Weltnaturabkommens zu verfehlen – WWF fordert nationalen Aktionsplan zum Schutz der biologischen Vielfalt
Good News: Rekord der Meeresschildkröten auf Zakynthos
Am Strand Sekania auf der griechischen Insel Zakynthos wurde heuer eine Rekordzahl an Nestern der Meeresschildkröte Caretta caretta gefunden. Außerdem überlebten besonders viele Jungtiere.