Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF, Greenpeace und Global 2000: Schiefergas ist keine Antwort
![Wald aus Strommasten](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4ceb84aa79ecd.jpg)
Wien, 9. April 2014 – Die Direktorin der Internationale Energieagentur IEA, Maria van der Hoeven, empfahl heute in Zusammenhang mit dem Österreichbericht der Agentur die Exploration von Schiefergas in Österreich. WWF, Greenpeace und GLOBAL 2000 lehnen diese Forderung kategorisch ab. „Die Antwort auf die Energieabhängigkeit von Russland ist nicht Schiefergas, sondern mehr erneuerbare Energien und weniger Energieverbrauch“, so Julia Kerschbaumsteiner, Energiesprecherin von Greenpeace. Anstatt auf neue Erdölleitungen zu hoffen, solle Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ein Energieeffizienzgesetz auf den Tisch legen, das die Abhängigkeit von Öl und Gas drastisch reduziert. „Die Umwelt- und Gesundheitsgefahren des so genannten Fracking für die österreichische Bevölkerung und die Umwelt sind nicht abschätzbar. Unser Trinkwasser muss sauber bleiben!“ warnt WWF-Energiereferent Karl Schellmann und verweist auf die breite Ablehnung dieser Fördermethoden in der österreichischen Bevölkerung.
Bereits 2012 wandten sich alle drei Umweltorganisationen gegen die Gasbohrungen der OMV im Weinviertel. Auch ist die Klimaschädlichkeit von Schiefergas im Vergleich zum natürlichen Erdgas bis zu doppelt so hoch. Die Umweltorganisationen erwarten sich von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und von Umweltminister Andrä Rupprechter klare Stellungnahmen, dass das Fracking von Schiefergas in Österreich keine Zukunft hat.
Der WWF begrüßt, dass die Internationale Energie Agentur die österreichische Energiewende mit einer Verringerung der fossilen Energie und einem Ausbau der Erneuerbaren bestätigt. Laut IEA ist Österreich damit auf dem richtigen Weg, der auch für die Wirtschaft positive Impulse gibt. Wir stimmen auch mit der IEA-Analyse überein dass für Versorgungssicherheit und Preisstabilität die Potentiale zur Senkung des Energieverbrauches verstärkt genutzt werden müssen. Der Schluss, dass dafür auch Schiefergas gewonnen werden soll, geht allerdings in die völlig falsche Richtung, so der WWF. „Österreich hat das Potenzial zu einem Land mit nahezu 100 Prozent Energieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern zu werden und sollte dieses auch nutzen anstatt weitere klimaschädliche Gase mit einem Giftcocktail aus der Erde zu sprengen“, warnt Schellmann. „Österreich braucht kein Schiefergas, um den Klimawandel auf ein halbwegs beherrschbares Ausmaß von unter zwei Grad Celsius zu begrenzen“, so auch Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at,
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...