Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
WWF, Greenpeace und Global 2000: Schiefergas ist keine Antwort
Wien, 9. April 2014 – Die Direktorin der Internationale Energieagentur IEA, Maria van der Hoeven, empfahl heute in Zusammenhang mit dem Österreichbericht der Agentur die Exploration von Schiefergas in Österreich. WWF, Greenpeace und GLOBAL 2000 lehnen diese Forderung kategorisch ab. „Die Antwort auf die Energieabhängigkeit von Russland ist nicht Schiefergas, sondern mehr erneuerbare Energien und weniger Energieverbrauch“, so Julia Kerschbaumsteiner, Energiesprecherin von Greenpeace. Anstatt auf neue Erdölleitungen zu hoffen, solle Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ein Energieeffizienzgesetz auf den Tisch legen, das die Abhängigkeit von Öl und Gas drastisch reduziert. „Die Umwelt- und Gesundheitsgefahren des so genannten Fracking für die österreichische Bevölkerung und die Umwelt sind nicht abschätzbar. Unser Trinkwasser muss sauber bleiben!“ warnt WWF-Energiereferent Karl Schellmann und verweist auf die breite Ablehnung dieser Fördermethoden in der österreichischen Bevölkerung.
Bereits 2012 wandten sich alle drei Umweltorganisationen gegen die Gasbohrungen der OMV im Weinviertel. Auch ist die Klimaschädlichkeit von Schiefergas im Vergleich zum natürlichen Erdgas bis zu doppelt so hoch. Die Umweltorganisationen erwarten sich von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und von Umweltminister Andrä Rupprechter klare Stellungnahmen, dass das Fracking von Schiefergas in Österreich keine Zukunft hat.
Der WWF begrüßt, dass die Internationale Energie Agentur die österreichische Energiewende mit einer Verringerung der fossilen Energie und einem Ausbau der Erneuerbaren bestätigt. Laut IEA ist Österreich damit auf dem richtigen Weg, der auch für die Wirtschaft positive Impulse gibt. Wir stimmen auch mit der IEA-Analyse überein dass für Versorgungssicherheit und Preisstabilität die Potentiale zur Senkung des Energieverbrauches verstärkt genutzt werden müssen. Der Schluss, dass dafür auch Schiefergas gewonnen werden soll, geht allerdings in die völlig falsche Richtung, so der WWF. „Österreich hat das Potenzial zu einem Land mit nahezu 100 Prozent Energieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern zu werden und sollte dieses auch nutzen anstatt weitere klimaschädliche Gase mit einem Giftcocktail aus der Erde zu sprengen“, warnt Schellmann. „Österreich braucht kein Schiefergas, um den Klimawandel auf ein halbwegs beherrschbares Ausmaß von unter zwei Grad Celsius zu begrenzen“, so auch Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at,
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Biber ist Schlüsselart in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
LH-Konferenz: WWF fordert Bundesländer-Ja zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation: Ablehnung der Länder beruht auf einem inhaltlich längst überholten Verhandlungsstand – Blockade einer europaweiten Weichenstellung durch Österreich sachlich nicht mehr zu rechtfertigen
Schulterschluss gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal: Umweltschutzorganisationen appellieren mit Mitmach-Aktion an Tirols Landeshauptmann
WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten
WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern
Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen