Umweltschutzorganisation sieht nur schwachen Kompromiss – Einigung der EU-Länder ist zwar ein Fortschritt, aber Umfang der Richtlinie wurde verringert und geschwächt – Deutlich weniger Unternehmen erfasst als sinnvoll.
WWF: Herr Landeshauptmann Platter, stoppen Sie das Kraftwerk Kaunertal
Presseaussendung
„Herr Landeshauptmann Platter, stoppen Sie dieses Monsterprojekt, und zwar jetzt!“ Das fordert Christoph Walder, Flussexperte des WWF, nach der heutigen Präsentation der Ergebnisse der Prüfung des Tiwag-Projektes Kaunertal nach dem ‚Hydropower Sustainability Assessment Protocol‘.
„Das Kaunertal hat mit Abstand das schlechteste Ergebnis eingefahren, das jemals für ein Kraftwerk veröffentlicht wurde – weltweit“, erklärt Walder. Gleich dreimal kassiere das Projekt die schlechteste jemals veröffentlichte Note. „Damit ist es noch eine Stufe schlechter bewertet als das bisher schlechteste bekannte Projekt in Santo Antônio in Brasilien.“
„Inhaltlich bestätigt das Assessment unsere langjährige Kritik. Ob bei wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region, auf die lokale Gemeinschaft oder auch beim verbleibenden Restwasser: In allen unseren zentralen Kritikpunkten fällt das Tiwag-Projekt durch“ erklärt Christoph Walder, Flussexperte des WWF.
„Da kann man jetzt nichts mehr schönreden, das Projekt ist sofort einzustampfen“ so Walder weiter. Die neue Tiwag-Führung habe diese weltweite Blamage von den Vorgängern geerbt, jetzt trage sie die große Verantwortung, sich von dem Prestigeprojekt zu verabschieden.
Bei der Planung von Alternativen biete der WWF gerne sein Know-How an. „Unsere Studien wie der ‚Ökomasterplan‘ oder der ‚Gewässerschutzplan Inn‘ zeigen ja, wo und wie Projekte ökologisch und sozial verträglich umsetzbar sind“, erklärt Walder. „Dieses Know How bieten wir gerne an – auch und gerade der Tiwag, die nach diesem Debakel dringend über Alternativen nachdenken muss.“
Rückfragehinweis:
Christoph Walder, Leiter des WWF Tirol, Tel. 0676/9255430, E-Mail: christoph.walder@wwf.at
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