WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
WWF kritisiert EU-Beschluss: Fischereiminister finanzieren Überfischung weiter
Wien, 24.10.2012 – Europas Fischereiminister haben in der Nacht zu Mittwoch entschieden, die Modernisierung der EU-Fangflotte weiterhin zu subventionieren. Der WWF kritisiert den Beschluss des Ministerrates. Insbesondere die Blockadehaltung der südeuropäischen Staaten empört die Umweltschützer. Vor allem Mittelmeeranrainerstaaten hatten darauf hingewirkt, dass 15 Prozent der Europäischen Fischereiförderung bis zum Jahr 2017 für den Neubau, die Modernisierung und die Einkommensausfälle bei der Stilllegung von Fischereifahrzeugen verwendet werden dürfen.
„Die Entscheidung der EU-Fischereiminister ist ein totaler Fehlschlag und bremst die Reform für nachhaltige Fischerei aus“, kritisiert Georg Scattolin, Meeresexperte des WWF. „Damit wird wieder am Kernproblem der EU-Fischereipolitik vorbeiregiert – denn die Überkapazitäten als Treiber der Überfischung bleiben bestehen und dürfen sogar ausgebaut werden.“
Nach Angaben der EU-Kommission wird Europa zwischen 2003 und 2015 rund 1,3 Milliarden Euro für die Stilllegung bzw. Abwrackung von Fischereischiffen bezahlen. Im gleichen Zeitraum sank jedoch lediglich die Anzahl der Schiffe, während die effektive Fangkapazität der verkleinerten Flotte weiter anstieg. „Mit modernen Schiffen, die wenig Sprit verbrauchen, aber viel Fisch fangen können, wird man die Überfischung nicht eindämmen“, so WWF Experte Scattolin abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: presse@wwf.at
Georg Scattolin, WWF-Meeresexperte. Tel. 01/488 17-265, E-Mail: georg.scattolin@wwf.at
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