Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
WWF: Manfred Mautner Markhof verstorben

Wien, 8. Jänner 2008 – Prof. Dr. h. c. Manfred Mautner Markhof verstarb gestern im 81 Lebensjahr an den Folgen einer langjährigen Erkrankung. Mautner Markhof wurde 1963 erster Präsident des neu gegründeten WWF Österreich (World Wide Fund for Nature) und war ein herausragender Vorreiter für den Natur- und Umweltschutz. Mautner Markhof war unter anderem einer der Urväter der Hainburg-Bewegung und hat sich 1984 mit größtem Engagement gegen die Errichtung des Kraftwerks in der Hainburger Au eingesetzt. Der Industrielle alter Schule war auch in der österreichischen und europäischen Politik äußerst aktiv. Sein Einsatz für den WWF hat ihm dabei in den Reihen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), deren Bundesrat und Mitglied des Clubs der ÖVP-Abgeordneten er lange Jahre war, auch Kritik eingebracht. Der Vorstand und die MitarbeiterInnen des WWF des WWF Österreich danken Manfred Mautner Markhof für seinen unablässigen Kampf für den Umweltschutz und sprechen seinen Angehörigen tief empfundenes Beileid aus.
Mautner Markhof war als Vater von vier Kindern und Großvater von zwölf Enkelkindern Mitglied der prominenten österreichischen Industriellenfamilie und einer der letzten "Bierbarone" des Landes. Als 20-Jähriger war der Spross der seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien-Simmering ansässigen Unternehmerdynastie übrigens der erste österreichische Austausch-Student in den USA gewesen.
Der am 6. Februar 1927 geborene Unternehmer trat 1949 in die Brauerei Schwechat ein, 1957 rückte er in den Vorstand auf, 1972 wurde er Vorstandschef. Bis zum Vorjahr war er noch Aufsichtsratschef bei Henkel, zuletzt noch Aufsichtsrat der Mautner Markhof AG. Den Großteil ihrer Feinkostaktivitäten wie Essig und Senfprodukte hatte die Familie vor knapp sechs Jahren verkauft. Aus dem Biergeschäft verabschiedete sie sich mit dem Verkauf der Brau Union an Heineken.
Mautner Markhof war auch wirtschaftspolitisch tätig. Unter anderem bekleidete er leitende Funktionen im Wirtschaftsbund, in der Industriellenvereinigung und als Vizepräsident in der Wirtschaftskammer Österreich. Von 1983 bis 1999 war er ÖVP-Bundesrat.
Das Haus Mautner Markhof steht in enger Verbindung mit dem WWF. Herr Prof. Dr. h.c. Manfred Mautner Markhof, der Vater von Mag. Manfred L. Mautner Markhof, dem Hauptaktionär und Aufsichtsratpräsidenten der Mautner Markhof AG ist als Voreiter für den Umwelt- und Naturschutz bekannt. 1963 wurde er der erste Präsident des neu gegründeten WWF Österreich. Seit 1985 ist er Gründer-Ehrenpräsident des WWF und Präsident des WWF Forschungsinstitutes.
Manfred Mautner Markhof galt, wie etliche seiner Verwandten aus der Familie, als eine herausragende Erscheinung auch im Wiener Gesellschaftsleben, honoriert mit zahlreichen nationalen und internationalen Orden und Auszeichnungen. In Wirtschaftskreisen viele bedeutende Ämter innehabend, erkannte Mautner Markhof trotzdem seit jeher die Bedeutung der Erhaltung der natürlichen Ressourcen der Erde. Dafür dankt das Team des WWF Österreich und spricht den Angehörigen aufrichtige Anteilnahme aus.
Weitere Informationen:
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01 / 488 17 – 210
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert