Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Monsterkraftwerk Kaunertal endlich ad acta legen

Innsbruck, 18. Dezember 2017. „Vor 33 Jahren hat die österreichische Regierung im Kampf um das damals geplante Kraftwerk Hainburg am 21. Dezember einen Weihnachtsfrieden ausgerufen“, erinnert sich Elisabeth Sötz, Fluss-Expertin des WWF Österreich. „Heute macht die TIWAG genau das Gegenteil – kurz vor Weihnachten beantragt sie die Weiterführung des ruhend gestellten Genehmigungsverfahrens für das Monsterkraftwerk Kaunertal und fällt damit in die Wallnöfer-Betonierer-Zeit zurück“, erinnert Sötz an den umstrittenen früheren Vorstandsvorsitzenden der TIWAG.
Im Jahr 2015 hatte die TIWAG selbst eine Ruhendstellung der Umweltverträglichkeitsprüfung für die Ausbau-Pläne des Kraftwerks Kaunertal beantragt, nachdem die Wasserrechte an der Gurgler und der Venter Ache im hinteren Ötztal, die zur Erhöhung der Wassermenge im Gepatschspeicher abgeleitet werden sollen, ungeklärt waren. Für die Gurgler Ache wurde mittlerweile der Gemeinde Sölden das Wasserrecht zuerkannt, für die Venter Ache läuft die Streitfrage aber noch.
„Nun holt die TIWAG das Projekt aus der Mottenkiste und will das Kraftwerk ohne den Ausbau der Gurgler Ache umsetzen. Damit wird das Vorhaben noch unwirtschaftlicher, würde aber trotzdem enorme Schäden an der Natur anrichten“, erklärt Sötz.
Für den WWF stellt etwa die Venter Ache einen der letzten intakten Gebirgsflüsse dar. „Die Ache gehört unter Schutz gestellt und nicht energiewirtschaftlich genutzt.“ Darüber hinaus bedroht das Vorhaben auch das Platzertal, ein nahezu unversehrtes Hochtal. Es droht unter einem Stausee zu verschwinden: Die TIWAG plant dort einen 120 Meter hohen Staumdamm zu errichten.
Sötz: „Für den WWF gehört der Ausbau des Kraftwerkes Kaunertal grundsätzlich überdacht. Ein derart unökologisches Vorhaben würde massive Schäden an der Natur hinterlassen.“ Für den WWF ist klar: Das Monsterprojekt darf nicht wiederbelebt werden.
Rückfragehinweis:
Martin Hof, Pressesprecher WWF Österreich, 0676 83 488 306,
martin.hof@wwf.at
Elisabeth Sötz, Fluss-Expertin WWF Österreich, 0676 83 488 304, elisabeth.soetz@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal