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WWF: Umweltminister Berlakovich muss jetzt nationalen Bärengipfel einberufen

Wien, am 4. Mai 2009 – Der WWF sieht die eindeutige Nachfrage der EU-Kommission bei der Republik Österreich als Fingerzeig an Umweltminister Berlakovich, nun rasch die Rettung der heimischen Braunbären in die Hand zu nehmen.
Im Rahmen zweier EU-LIFE Projekte – zwischen 1995 und 1998 sowie zwischen 2002 und 2005 – hatte Österreich um beträchtliche finanzielle Mittel für den Bärenschutz angesucht und sie auch erhalten. Mit diesen Geldern konnten unter anderem der Österreichische Bärenmanagementplan und die Bärenanwälte etabliert werden. "Es ist nur konsequent, dass die EU jetzt nachfragt, warum Österreich nichts mehr für den Bären tut!", unterstreicht WWF-Bärenprojektleiter Christoph Walder. "Umweltminister Berlakovich ist am Zug, nun endlich wirksame Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Der nächste logische Schritt dazu ist die Einberufung eines Bärengipfels mit allen Verantwortlichen der Bundesländer!"
Unter www.wwf.at/baerenpetition können alle Österreicher die zuständigen Politiker auffordern, die Alpenbären vor dem Aussterben zu retten.
Bereits Ende 2007 musste Österreich in einem Monitoring-Bericht an die EU-Kommission zugeben, dass den heimischen Braunbären schlechte Überlebenschancen prognostiziert werden. In einem Zyklus von sechs Jahren haben alle EU-Mitglieder den Zustand ihrer Arten und Lebensräume von europäischer Bedeutung in Bezug auf ihren Erhaltungszustand zu bewerten. „Dieser alarmierende Bericht an die EU liegt nun eineinhalb Jahre zurück – dennoch haben Umweltminister Berlakovich und seine Vorgänger bisher keine Schritte zur Rettung der Bären gesetzt!“, kritisiert Walder.
Gemäß der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie hat Österreich die Pflicht, für seine bedrohten Arten einen „günstigen Erhaltungszustand“ sicher zu stellen. Mit einem Bestand von noch zwei männlichen Braunbären im Bereich der nördlichen Kalkalpen hat Österreich dieses Ziel klar verfehlt.
WWF-Petition zur Rettung der Alpenbären: www.wwf.at/baerenpetition
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250
Christoph Walder, WWF-Bärenprojektleiter,
Rückfragen
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