Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
WWF: VwGH-Entscheidung zu Sellrain-Silz ist schallende Ohrfeige für Kraftwerksplanungen in Tirol
Innsbruck – Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hat das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts über die Beschwerden gegen das KW Kühtai aufgehoben und ist damit der Argumentation des Alpenvereins, des Umweltdachverbands und der Gemeinde Neustift im Stubaital gefolgt. „Im Projekt Sellrain-Silz haben konkrete und wirksame Ausgleichsmaßnahmen zur Bewahrung der Natur gefehlt. Der Verwaltungsgerichtshof hat damit einmal mehr aufgezeigt, dass Naturschutz absolut ernst zu nehmen ist und leere Versprechen von Projektbetreibern nicht ausreichen. Die Energiewende muss auch naturverträglich sein“, analysiert Gerhard Egger vom WWF Österreich das richtungsweisende Erkenntnis.
Anlässlich dessen fordert Egger eine echte Trendwende in der Kraftwerks- und Förderpolitik. „Nur mehr wirklich naturverträgliche Vorhaben dürfen geplant, gefördert und umgesetzt werden.“ Denn mit mehr als 5.200 Wasserkraftwerken ist die Grenze der ökologischen Belastbarkeit schon längst erreicht. Für den Zubau in bisher unberührten Gebieten besteht praktisch kein naturverträgliches Potential mehr. „Das muss die Umweltministerin auch beim geplanten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz berücksichtigen und darin einen Klima- und Naturverträglichkeits-Check verankern. Damit könnten die wirksamsten und naturverträglichsten Projekte gezielt unterstützt werden“, bekräftigt Egger.
Das Erkenntnis wartet zudem mit einer anderen Klarstellung auf: Denn der VwGH hat in seiner Begründung festgehalten, dass der Wasserwirtschaftliche Rahmenplan für das Tiroler Oberland (WWRPTOL) für die Abwägungsentscheidung für das Kraftwerk Kühtai keine Rolle spielt. „Das bedeutet, dass der von der TIWAG aufwendig durchgedrückte Rahmenplan für das Gericht keine Unterstützung ist. Damit wird letztlich der gesamte Kraftwerksausbau der TIWAG infrage gestellt“, erklärt Egger. „Damit wäre auch dem Kraftwerk Tumpen an der Ötztaler Ache, gegen das ebenfalls Beschwerden laufen, die Grundlage entzogen“, so der WWF-Vertreter. Aufgrund des schlechten Ausnutzungsgrades wäre das Projekt nur unter voller Berücksichtigung des WWRPTOL bewilligungsfähig. Dies steht nun, wie auch beim Kraftwerk Sellrain-Silz, in den Sternen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
Tel. 0676/83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
LH-Konferenz: WWF fordert Bundesländer-Ja zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation: Ablehnung der Länder beruht auf einem inhaltlich längst überholten Verhandlungsstand – Blockade einer europaweiten Weichenstellung durch Österreich sachlich nicht mehr zu rechtfertigen
Schulterschluss gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal: Umweltschutzorganisationen appellieren mit Mitmach-Aktion an Tirols Landeshauptmann
WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten
WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern
Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung