Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
WWF: VwGH-Entscheidung zu Sellrain-Silz ist schallende Ohrfeige für Kraftwerksplanungen in Tirol

Innsbruck – Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hat das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts über die Beschwerden gegen das KW Kühtai aufgehoben und ist damit der Argumentation des Alpenvereins, des Umweltdachverbands und der Gemeinde Neustift im Stubaital gefolgt. „Im Projekt Sellrain-Silz haben konkrete und wirksame Ausgleichsmaßnahmen zur Bewahrung der Natur gefehlt. Der Verwaltungsgerichtshof hat damit einmal mehr aufgezeigt, dass Naturschutz absolut ernst zu nehmen ist und leere Versprechen von Projektbetreibern nicht ausreichen. Die Energiewende muss auch naturverträglich sein“, analysiert Gerhard Egger vom WWF Österreich das richtungsweisende Erkenntnis.
Anlässlich dessen fordert Egger eine echte Trendwende in der Kraftwerks- und Förderpolitik. „Nur mehr wirklich naturverträgliche Vorhaben dürfen geplant, gefördert und umgesetzt werden.“ Denn mit mehr als 5.200 Wasserkraftwerken ist die Grenze der ökologischen Belastbarkeit schon längst erreicht. Für den Zubau in bisher unberührten Gebieten besteht praktisch kein naturverträgliches Potential mehr. „Das muss die Umweltministerin auch beim geplanten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz berücksichtigen und darin einen Klima- und Naturverträglichkeits-Check verankern. Damit könnten die wirksamsten und naturverträglichsten Projekte gezielt unterstützt werden“, bekräftigt Egger.
Das Erkenntnis wartet zudem mit einer anderen Klarstellung auf: Denn der VwGH hat in seiner Begründung festgehalten, dass der Wasserwirtschaftliche Rahmenplan für das Tiroler Oberland (WWRPTOL) für die Abwägungsentscheidung für das Kraftwerk Kühtai keine Rolle spielt. „Das bedeutet, dass der von der TIWAG aufwendig durchgedrückte Rahmenplan für das Gericht keine Unterstützung ist. Damit wird letztlich der gesamte Kraftwerksausbau der TIWAG infrage gestellt“, erklärt Egger. „Damit wäre auch dem Kraftwerk Tumpen an der Ötztaler Ache, gegen das ebenfalls Beschwerden laufen, die Grundlage entzogen“, so der WWF-Vertreter. Aufgrund des schlechten Ausnutzungsgrades wäre das Projekt nur unter voller Berücksichtigung des WWRPTOL bewilligungsfähig. Dies steht nun, wie auch beim Kraftwerk Sellrain-Silz, in den Sternen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
Tel. 0676/83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”