WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
WWF zum Österreichischen Nationalfeiertag: Naturjuwele schützen!
Wien, am 25. Oktober 2010 – Aus einer aktuellen Studie des Linzer market-Institutes geht hervor, dass sich der Nationalstolz der Österreicherinnen und Österreicher vor allem auf die landschaftliche Schönheit (87 Prozent der Befragten) sowie die Umweltqualität (64 Prozent) unseres Landes stützt. „Wenn wir diese Qualität erhalten wollen, muss Österreich jetzt die richtigen Schritte setzen, um die wertvollen Ökosysteme unserer Heimat zu schützen“, mahnt WWF-Wasserexperte Christoph Walder angesichts des morgigen Nationalfeiertages.
Besonders Flüsse, Bäche und Auen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Österreichs. Zugleich sind diese Feuchtgebiete dem größten Nutzungsdruck ausgesetzt. Darauf machen der WWF und die Plattform „Flüsse voller Leben“ am Nationalfeiertag im Rahmen einer „Leistungsschau der Tiere“ zwischen 10 und 17 Uhr unweit des Wiener Heldenplatzes aufmerksam. Der WWF ist nicht grundsätzlich gegen Wasserkraft. „Wir dürfen aber nicht die wenigen intakt gebliebenen Flüsse und Bäche für eine Energiegewinnung opfern, die der Stromhunger in wenigen Jahren wieder verzehrt hat“, so Walder.
Attraktive Landschaften: Der Stolz der Österreicher
„Natürlich ist der Natur- und Artenschutz dort am erfolgreichsten, wo der Erhalt der Natur mehr einbringt als ihre Zerstörung“, erklärt Gerhard Egger, Naturschutzexperte des WWF. Eines der wichtigsten Instrumente dafür ist die Einrichtung von Schutzgebieten. „Wo Urlauber Geld bezahlen, um schöne Landschaften und attraktive Tierarten zu sehen, funktioniert auch die Bewahrung am besten. Minister Berlakovich muss die heuer beschlossene Nationalparkstrategie zügig umsetzen, damit die herausragendsten Naturjuwele Österreichs – wie die March-Thaya-Auen – effektiv geschützt werden“, so Egger.
Die aktuelle market-Umfrage untermauert diese Feststellung. 88 Prozent der über 16jährigen ranken die Attraktivität Österreichs für Touristen an erste Stelle auf die Frage nach Leistungen, die besonders stolz machen.
Mehr Platz für die Natur
Während die Jagd in den vergangenen Jahrhunderten die Hauptursache für den Rückgang vieler Arten war, ist es heute der Lebensraumverlust. Die Naturräume müssen in immer größerem Ausmaß Siedlungen, Industriegebieten, Straßen, Energiewäldern, Ackerflächen und Wasserkraftwerken weichen. „Alleine in Niederösterreich verlieren wir jeden Tag sechs Hektar unverbaute Landschaft“, rechnet Egger vor.
Angesichts der verloren gegangenen Artenvielfalt in Österreich und des massiven neuen Wasserkraftbooms als vermeintlichem Ausweg aus der Klimakrise, fordert der WWF die Ausweisung von No Go-Areas für die Wasserkraft und einen besseren Schutz für unsere nationalen Flussheiligtümer. „Nur wenn wir die wichtigsten Juwele an Lech, March und Mur schützen, können die bedrohten Arten für die kommenden Generationen erhalten bleiben“, so der WWF.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250
E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christoph Walder, WWF-Flussexperte, Tel. 0676/92 55 430
E-Mail: walder@ecotone.at
Gerhard Egger, WWF-Projektleiter March-Thaya-Auen, Tel. 0676/83 488 272,
E-Mail: gerhard.egger@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...