In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
WWF zur Rückkehr des Wolfs: Politik muss Landwirte besser unterstützen
Wien, am 22. Jänner 2017 – Anlässlich der heutigen Tagung der Landwirtschaftskammer zum Thema „Der Wolf im Alpenbogen“ fordert der WWF Österreich ein besseres Management mit höheren Entschädigungen und Herdenschutzmaßnahmen. „Der Erhalt von artenreichen, extensiv bewirtschafteten Almen und die Rückkehr des Wolfes sind zwei Seiten derselben Medaille. Im Interesse des Artenschutzes und der Almbauern ist es daher höchste Zeit, dass die Politik die Viehhalter aktiv unterstützt“, sagt Christian Pichler, Wolfsexperte beim WWF, der sich für einen konstruktiven Dialog ausspricht. “ Forderungen nach Abschussquoten und einem niedrigeren Schutzstatus ignorieren nicht nur geltendes Recht, sondern auch die große Mehrheit der Bevölkerung, die eine Rückkehr des Wolfs befürwortet. Daher erwarten die Österreicher von der Politik, dass erprobte Lösungen in der Prävention zur Anwendung kommen.“
Nicht nachvollziehbar ist die Forderung von Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes nach einem Herabsenken des Schutzstatus, um Wolfsabschüsse zu erleichtern. „Im Einklang mit der aktuellen Rechtslage sieht der Österreichische Managementplan schon jetzt für den Ernstfall Entnahmen vor – etwa bei Gefahr im Verzug“, stellt Pichler klar. Wünsche in Richtung „Kernzonen“, „Korridorzonen“ und „Freizonen“ ignorieren zudem die Biologie des Wolfes, der seinen Bestand gemäß der Verfügbarkeit von Nahrung und Rückzugsräumen selbst regelt und sich dabei naturgemäß nicht an vom Menschen festgelegten Grenzen orientiert.
Begrüßenswert ist der Appell für ein bundesweit einheitliches Wolfsmanagement, einer langjährigen Forderung des WWF. Jedoch widerspricht WWF-Experte Pichler der Schultes-Behauptung, dies sei unfinanzierbar: „Aus rein monetärer Sicht sind Wolfsschäden überschaubar. In Deutschland betrugen die Entschädigungszahlungen in 17 Jahren Wolfsanwesenheit 500.000 Euro. Im Vorjahr wurden Österreich weit nachweislich 17 Schafe vom Wolf gerissen, wohingegen die Schälschäden durch das Schalenwild in Österreich alleine 218 Millionen jedes Jahr ausmachen.
Werden Herdenschutzmaßnahmen richtig und konsequent angewendet, funktionieren sie auch. Das zeigt unter anderem der Blick nach Deutschland oder in die Schweiz. Im Kanton Graubünden werden 400 Schafe in direkter Nachbarschaft zu einem Wolfsrudel mit durchschnittlich fünf bis zehn Wölfen gehalten. Seit die Herdenschutzmaßnahmen professionell umgesetzt werden, hat es keinen einzigen Wolfsriss mehr gegeben. Denn als intelligente und lernfähige Tiere erkennen Wölfe, dass diese Nutztiere keine leichte Beute darstellen.
Auf den Erfolg seriöser Managementkonzepte verweist auch der Geschäftsführer der European Wilderness Society (EWS), Max Rossberg: „Die langjährigen Erfahrungen der Schweiz zeigen, dass ein Nebeneinander zwischen Mensch und Wolf nicht nur machbar ist, sondern auch große Vorteile bringt. So trägt der Wolf dazu bei, die hohen Wildbestände in Schach zu halten, bewirkt eine gleichmäßigere Verteilung von Reh und Hirsch im Gelände und verbessert somit die natürliche Verjüngung der wichtigen Schutzwälder.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83488203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Bodenversiegelung statt Klimaschutz: WWF kritisiert Hanke-Kurs in der Verkehrspolitik
Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.












