Wildtierbestände seit 1970 um fast drei Viertel geschrumpft – Naturzerstörung als Ursache – WWF fordert globale Naturschutz-Offensive
WWF zur Steuerreform: Bundesregierung erhält fossile Relikte und verweigert echte Ökologisierung
Wien, Mauerbach am 11. Jänner 2019– Gemäß den bisher veröffentlichten Eckpunkten wird die überfällige Ökologisierung des Steuersystems erneut vertagt, weil sich die Bundesregierung nur auf einige wenige mutlose Akzente einigen konnte. „Die Bundesregierung hat kein ökologisches Gesamtkonzept vorgelegt, sondern konserviert fossile Relikte wie das Dieselprivileg und ignoriert die Empfehlungen der Klimawissenschaft. Das belastet nicht nur Umwelt und Gesundheit der Menschen, sondern provoziert auch das Verfehlen der Klimaziele samt hohen Strafzahlungen. Daher muss sich Umweltministerin Elisabeth Köstinger jetzt massiv für eine echte Ökologisierung einsetzen. Regierungsspitze und Finanzminister sind hier besonders gefordert“, sagt Hanna Simons, Leiterin Natur- und Umweltschutz beim WWF Österreich, anlässlich der Regierungsklausur.
Die Regierung hat zwar einige vage Vorhaben unter dem Stichwort „Ökologisierung“ inszeniert, diese fallen aber de facto viel zu gering aus. Denn die Klimaforschung ist sich einig, dass das gesamte Steuersystem auf Klimaschutz, Energieeffizienz und Mobilitätswende ausgerichtet werden muss. „Eine ökologische, sozial und wirtschaftlich gerechte Steuerreform würde Mensch und Umwelt auf allen Ebenen entlasten. Umweltfreundliches Verhalten muss deutlich stärker belohnt werden, umweltschädliche Subventionen müssen rasch gestoppt oder zumindest ökologisch vernünftig reformiert werden. Jeder Haushalt sollte daraus einen Öko-Bonus erhalten. Öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren und thermische Sanierung könnten viel stärker als bisher unterstützt werden“, sagt Hanna Simons unter Verweis auf den jüngsten gemeinsamen Appell von WWF und renommierten WissenschaftlerInnen.
Kontraproduktive Subventionen von jährlich bis zu 4,7 Milliarden Euro belasten nicht nur Umwelt und Klima, sondern bremsen auch erneuerbare Alternativen. „Daher braucht es auf allen Ebenen eine Kostenwahrheit fossiler Energien, auch WIFO-Budgetexpertin Margit Schratzenstaller hat sich im heutigen Morgenjournal für eine ‚radikale Durchforstung‘ umweltschädlicher Ausnahmen ausgesprochen. Wer sich hier nur auf Trippelschritte beschränkt, macht keine enkelfreundliche Politik. Die Klimakrise kann nicht mit Symbolpolitik bekämpft werden“, bekräftigt Hanna Simons von der Umweltschutzorganisation WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
Gerhard Auer
WWF Österreich Pressesprecher
+43 676 83488 231
gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Luna in den Wäldern bei Tarvis freigelassen
Großes Abenteuer für Luchsin Luna: Sie wurde im Rahmen des „ULyCA“-Projektes in den Wäldern bei Tarvis nahe der österreichischen Grenze freigelassen. Besonders einer wartet schon sehnsüchtig auf sie: Luchsmännchen Flori.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Naturschutzorganisation zur EU-Abstimmung über die geplante Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf
WWF-Erfolg: Tiger kehren nach Kasachstan zurück
Zwei Großkatzen, eine Mission: In Kasachstan sollen zwei sibirische Tiger dafür sorgen, dass es schon bald wieder freilebende Tiger im Land gibt. Die Umsiedlung war bereits erfolgreich – ein Meilenstein im Artenschutz!
Meilenstein im Artenschutz: Tiger kehren nach 70 Jahren nach Kasachstan zurück
Umsiedlung von Tigern aus Gefangenschaft sorgt für Hoffnung auf wildlebende Nachkommen – WWF bestärkt im Einsatz zum Schutz der Großkatzen
Weltflüssetag: WWF fordert umfassende Renaturierung der heimischen Fließgewässer
Ökologisch intakte Fließgewässer essenziell für Hochwasserschutz und krisensicheres Österreich – Umweltschutzorganisation fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen und Feuchtgebieten
Klimastreik: WWF fordert Bodenschutz und Renaturierung von neuer Regierung
Umweltschutzorganisation fordert grundlegendes Umdenken von der Politik – Neue Bundesregierung muss “Grünes Sicherheitsnetz” für krisenfestes Österreich umsetzen
Nach Hochwasser: Wissenschaft und WWF fordern “Grünes Sicherheitsnetz”
Österreich erlebt ein Katastrophenjahr – WWF, Umweltmediziner Hans-Peter Hutter und Klimatologe Herbert Formayer fordern eine Naturschutz-Offensive für krisensicheres Österreich
Mittelmeer in “lebensbedrohlicher Krise”: WWF zieht erschreckende Bilanz nach Extremsommer
Rekordtemperaturen und Plastikverschmutzung prägten den Sommer im Mittelmeer – Zahlreiche Tierarten unter Druck – WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten