70 Seeadler-Brutpaare in Österreich – Besenderungen in Niederösterreich und Burgenland liefern wichtige Erkenntnisse für Schutz des österreichischen Wappentiers – Illegale Verfolgung ist größte Bedrohung für heimische Population
29. Juli ist Tag des Tigers: 1.600 Tiger in 14 Jahren beschlagnahmt
Wien/Kuala Lumpur, 28. Juli 2014 – Produkte aus Tigern, Körperteile und auch ein ganzer Körper von insgesamt 1.590 Tigern wurden zwischen Jänner 2000 und April 2014 beschlagnahmt. Das ist die erschreckende Zahl, die TRAFFIC, das Netzwerk gegen den illegalen Wildtierhandel, jüngst veröffentlichte. Der WWF warnt nun anlässlich des morgigen internationalen Tag des Tigers, dass wild lebende Tiger in einigen Ländern aussterben könnten, weil es nicht genügend Informationen über die nationalen Bestände gibt. Während es für Nepal, Indien und Russland konkrete Zahlen gibt, sind die genauen aktuellen Bestände in Malaysia, Indonesien, Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha und China unbekannt. Der WWF ruft diese Länder deshalb auf ihre Tigerpopulationen wissenschaftlich zu erheben. „Solange wir nicht genau wissen, wie viele Tiger es in den verbleibenden Tigerstaaten gibt, können wir sie nicht ausreichend schützen“, so WWF-Sprecher Franko Petri.
Produkte aus Tigerteilen werden auch heute noch in der asiatischen Volksmedizin im Aberglauben als Potenzmittel oder gegen Krankheiten verwendet. Am meisten wurden in den letzten 14 Jahren Auszüge aus Körperteilen von Tigern beschlagnahmt, darunter Öle, Tabletten, Flüssigkeiten und Tigerpflaster. Insgesamt stellten die Behörden mehr als 27.000 solcher Produkte sicher. In den letzten Jahren häuften sich die Aufgriffe von Tigerprodukten, die als reine Luxusartikel gehandelt werden, wie etwa „Tigerwein“, der Preise von bis zu 370 Euro pro Flasche am Markt erzielt. Drei Viertel der Produkte, die in den USA und der EU gefunden wurden, stammen aus China.
Im Jahr 2010 gab es noch geschätzte 3.200 Tiger in freier Wildbahn in 13 Staaten Asiens. Vor hundert Jahren waren es noch mehr als 100.000 Tiere. Derzeit leben nur mehr fünf Unterarten, drei sind bereits ausgestorben und eine wurde seit Jahrzehnten nicht mehr gesichtet. Etwa 20.000 Tiger leben heute in Gefangenschaft, die meisten davon in Zoos, Tigerfarmen oder in Privatbesitz. Der WWF ruft zum morgigen Tag des Tigers am 29. Juli US-Präsident Barack Obama auf, die Regeln für Tiger in Privatbesitz zu verschärfen um den illegalen Handel mit Tigern und Körperteilen von Tigern besser kontrollieren zu können.
In Nepal, China und Thailand organisieren die nationalen WWF-Büros Aktivitäten zum heurigen Tiger-Tag. Der WWF will zusammen mit den Regierungen der Tiger-Staaten die Zahl der wild lebenden Tiger bis 2022 auf mehr als 6.000 verdoppeln. Dazu sind regelmäßige wissenschaftliche Zählungen notwendig. „Jeder Tiger kann durch die Streifenstruktur seines Fells eindeutig identifiziert werden – ähnlich wie der Fingerabdruck eines Menschen“, so Petri. Systematische Tiger-Zählungen brauchen bis zu einem Jahr an Vorbereitung und mindestens ein Jahr zur Durchführung. Der WWF und seine Partner bieten den Regierungen der Tigerstaaten fachliche und finanzielle Hilfe an. Mit der Hilfe des WWF Österreich wurden Fotofallen in Thailand installiert um die Zahl der dort lebenden Tiger genauer erheben zu können.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF und BirdLife appellieren zu Rücksichtnahme an den Brutplätzen am Inn
Seltene Vögel brüten an den Kiesbänken des Inns – WWF und BirdLife ersuchen um Rücksichtnahme an beschilderten Brutplätzen – Länderübergreifendes Projekt INNsieme connect schützt Artenvielfalt am Inn
WWF: Dotierung der Oberen Lobau ist nur Tropfen auf heißen Stein
Neue Wasserzuleitung fällt zu gering aus und stoppt Austrocknung der Unteren Lobau nicht – WWF fordert Rettung des Naturjuwels – Wiener Stadtregierung massiv gefordert
WWF warnt: Millionen getötete Jungfische durch Wasserkraft am Inn
Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar
Mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ermöglicht die Erste Asset Management nun auch Anleger:innen in Deutschland, in globale Unternehmen zu investieren, deren Produkte und Dienstleistungen bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor allem die Themenfelder Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Recycling und Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und –versorgung sowie nachhaltige Mobilität werden in der Strategie des Fonds berücksichtigt. In Österreich gehen der WWF und die Erste AM bereits seit 17 Jahren einen gemeinsamen Weg. Seit 2006 erreicht der Fonds eine überzeugende Performance und bietet interessante Wachstumschancen – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Anleger:innen sollten dabei aber stets die Risiken beachten, die Investments in Wertpapiere beinhalten.
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen