Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
World Risk Report

Trotz Corona-Pandemie bleiben Extremwettereignisse, das Versagen im Kampf gegen die Klimakrise und die menschengemachte Umweltzerstörung in den nächsten zehn Jahren die wahrscheinlich größten Gefahren für unseren Planeten. Das geht aus dem aktuellen Weltrisikobericht hervor.
Einmal im Jahr warnt das Weltwirtschaftsforum in Davos vor den größten Risiken für die Weltwirtschaft. Dazu werden 660 Expert*innen und Entscheidungsträger*innen befragt, welche Risiken sie für die Weltwirtschaft in näherer Zukunft sehen und was ihre Einschätzung zur Eintrittswahrscheinlichkeit und den Folgen dieser Risiken ist.
Klimakrise und Artensterben machen keine Pause
Die Antworten zeichnen auch nach beinahe einem Jahr Pandemie ein klares Bild: Die natürlichen Systeme der Erde sind am Limit angelangt mit fatalen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem. Wenn wir nicht sofort damit beginnen Klima-, Natur- und Umweltrisiken aktiv zu bekämpfen, geht die Grundlage für unsere Gesundheit, unseren Wohlstand und wirtschaftlichen Erfolg für immer verloren.

Tatsächliche Krisen-Ursachen bekämpfen
Die drohenden Gefahren können nicht isoliert eingedämmt werden. Für den Schutz unserer Gesundheit sind ganzheitliche Klima- und Umweltschutz-Maßnahmen das Gebot der Stunde. Dabei spielt die Wirtschaft eine wesentliche Rolle. Durch ihre Geschäftstätigkeit ist sie ein zentraler Treiber und direkt oder indirekt für einen Großteil der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich.
Klimafreundliche Unternehmen als Teil der Lösung
Konkrete Taten sind mehr denn je gefragt, das gilt auch für die Wirtschaft in Österreich. Das Pariser Klimaschutzabkommen gibt ein klares Ziel vor, das es zu erreichen gilt. Was jedoch Großteils fehlt, sind Unternehmenszielsetzungen und -maßnahmen im Einklang mit den Vorgaben der Klimawissenschaft. Die Dekarbonisierung des Kerngeschäfts schreitet viel zu langsam voran und Reduktions-Potentiale entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden nicht ausgeschöpft. Das führt dazu, dass die globalen CO2-Emissionen kontinuierlich weiter steigen. Dabei gehen Wettbewerbschancen und Marktinnovationen verloren.
Innovative Klimaschutzstrategie mit Science Based Targets
Science Based Targets bieten eine Antwort auf die Lücke zwischen Ist und Soll im unternehmerischen Klimaschutz. Wirtschaftstreibende können mittels wissenschaftsbasierter Methoden ihren fairen Anteil an einem dringend benötigten, ambitionierten Klimaschutz berechnen. Dieser Anteil dient im Weiteren als Basis für die Entwicklung einer innovativen Klimaschutzstrategie und somit als Sicherung für eine rentable Unternehmenszukunft. Neben dem klaren Nutzen der dadurch für Klima, Natur und Mensch entsteht, profitieren Unternehmen von reduzierten Kosten, mehr Innovation und steigender Profitabilität. Sie minimieren Klimarisiken für das Unternehmen und erhöhen das Vertrauen von Stakeholdern sowie Investoren.
> Klima- und Naturschutz kann nicht aufgeschoben werden bis die Pandemie bekämpft ist. Die nächsten 10 Jahre sind entscheidend. Jedes Zehntel Grad, das wir reduzieren, zählt. <
Signale setzen, Transformation vorantreiben
Um den dringend notwendigen Richtungswechsel voranzutreiben, braucht es rasches politisches Handeln. Regierungen müssen ihre Klimaziele verschärfen und konkrete Beschlüsse für eine unverzügliche Umsetzung fassen. Dabei sind stabile Rahmenbedingungen zur Investitionssicherheit für Unternehmen essentiell. Wirtschaftstreibende wiederum können mit ihrer Stimme und ihrem Knowhow bei der Mitgestaltung von politischen Maßnahmen und Gesetzesvorschlägen unterstützen und sich so gemeinsam mit dem WWF und anderen Akteuren für eine wirksame Klimaschutzpolitik einsetzen. Durch den Zusammenschluss in Unternehmensnetzwerken, wie der WWF CLIMATE GROUP, können Unternehmen ihre Kräfte bündeln und die Politik gemeinsam auffordern Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu schaffen.

Grüner Neustart möglich
Der Weltrisikobericht führt klar vor Augen, dass langfristig nur eine klimafreundliche Wirtschaft unsere Lebensgrundlagen sichert und wettbewerbsfähig macht/erhält. Die Corona-Pandemie hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Wir brauchen jetzt einen Neustart der die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellt. Eine klare Verknüpfung von Klimazielen mit Investitionsprogrammen unterstützt widerstandsfähigere Strukturen und langfristigen Wohlstand. Für Unternehmen ist eine Auseinandersetzung mit der Zukunft sowie strategisches Handeln selbstverständlich. Je früher sich die Wirtschaft der Klimakrise stellt, desto mehr kann sie selbst gestalten und neue Chancen nutzen.
Kontakt:
Der WWF begleitet Unternehmen am Weg einer klimafreundlichen Transformation ihres Kerngeschäfts.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns jederzeit unter:
Lisa Simon
Teamleitung Klimaschutz & Finanzmarkt
lisa.simon@wwf.at
Weiterführende Links
Download World Risk Report
https://www.wwf.at/de/science-based-targets/
https://www.wwf.at/de/richtig-raus-aus-der-krise/
https://www.wwf.at/de/nature-positive-econmy/
https://www.wwf.at/de/business-unusual/
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.